Der US-Dollar gewinnt weiter an Kraft
Die blaue Welle blieb aus – der Dollar bleibt stark. Zwar haben die Midterm-Wahlen den oppositionellen Demokraten mit der Mehrheit im Repräsentantenhaus einen Teilerfolg gebracht. Das hat Folgen für Haushalt und Steuern. Das „Haus" hat hier seine starken Kompetenzen. Da sich aber beide Parteien leicht auf stärkere Investitionen in die Infrastruktur einigen können, jedoch kaum über deren Finanzierung – vor allem über Steuererhöhungen –, dürften die Staatsausgaben weniger expansiv ausfallen als bislang zugrunde gelegt.
Die Wachstumsschätzungen werden zwischen Neujahr und Ostern nach oben korrigiert. Zwar werden auch die Defizite steigen. Das aber hat außer ein paar düsteren Warnungen zunächst keine Folgen. Dagegen werden die Währungshüter ihren Zinskurs verschärfen (müssen). Folglich trifft die expansivere Fiskal- auf eine straffere Geldpolitik. Das stützt den Dollar zusätzlich.
Kurse um 1,05 Dollar/Euro zum Jahreswechsel sind erheblich wahrscheinlicher geworden (siehe FD-Wechselkursprognose vom 2.11.2018). Die Handelspolitik wird sich dagegen kaum ändern. Denn das „Haus" hat diesbezüglich kaum Kompetenzen. Die Demokraten sind ohnehin traditionell protektionistischer eingestellt als die traditionelle Freihandelspartei der Republikaner.
Fazit: Positive Wachstumsüberraschungen und eher noch schneller steigende Zinsen machen US-Festverzinsliche noch attraktiver.
Empfehlung: Bleiben Sie bei den kürzerlaufenden Anleihen (bis ca. 2,95% Rendite) von 2 Jahren. Die Rendite ist nur um knapp 30 Basispunkte geringer als bei den Zehnjährigen. US-Aktien sehen wir wegen der Zinsentwicklung eher kritisch.
Hinweis: In Fuchs-Kapital berichteten wir am 08.11. über Infrastruktur-Aktien, die von den anstehenden Förderprogramme profitieren könnten.