Der Yen unter ausländischem Einfluss
Auch bei der Bank of Japan (BoJ) werden neue Lockerungsschritte erwartet. Allerdings rechnet kaum ein Marktteilnehmer noch damit, dass es der BoJ in absehbarer Zeit gelingen könnte, die Inflation in die Nähe des Ziels von 2% zu bringen.
Das geldpolitische Arsenal der BoJ ist ausgereizt. So wird derzeit vor allem über eine Senkung des Einlagensatzes von derzeit -0,1% spekuliert. Allerdings dürfte so ein Schritt von Maßnahmen am Rentenmarkt begleitet werden, die den Banken durch eine „Versteilerung" der Zinskurve ein wenig mehr Spielraum verschaffen sollen. Die deutliche Abwärtsrevision der Wachstumszahlen legt diesen Schritt nahe. Im 2. Quartal kam Japan jetzt nur noch auf (annualisierte) 1,3% statt der ursprünglich gemeldeten 1,8% (nach 2,2% im 1. Quartal).
Hintergrund ist die Schwäche der verarbeitenden Industrie. Deren Einkaufsmanager-Index ist weiter auf zuletzt 49,3 Punkte (zuvor 49,5 Punkte) gefallen. Er entfernt sich also von der Expansionsschwelle nach unten. Doch der Yen wird durch seine Rolle als sicherer Hafen immer wieder unabhängig von der wirtschaftlichen Verfassung nach oben getrieben. Dieser Trend wird anhalten.
Fazit: Der Yen wird zulegen. Er bleibt mit den negativen Renditen als Anlagewährung aber unattraktiv.
Empfehlung: Man kann mit dem Euro/Yen Put-Optionsschein der Societe Generale Laufzeit 12.2020 (Basispreis 130 Yen, DE 000 SC5 Q5C 4) darauf spekulieren.