Der Yen wird gleich doppelt belastet
Zwei Faktoren belasten derzeit den japanischen Yen. Einerseits die Bank of Japan: Sie hat neben ihrer unverändert ultraexpansiven Geldpolitik auch die japanische Wachstumsprognose nach unten revidiert. Im Fiskaljahr (März 2021 bis März 2022) erwartet sie nur noch ein Wachstum von 2,7%. Im Juli gingen Japans Geldhüter noch von 2,9% aus. Der Grund liegt u.a. nach wie vor in den Lieferschwierigkeiten. Toyota etwa kündigte an, wegen des Chipmangels die Produktion im November um 10 bis 15% (100.000 bis 150.000 Fahrzeuge) zu reduzieren.
Zudem setzt die japanische Politik dem Yen zu. Nachdem der neue Premierminister Fumio Kishida die Unterhauswahlen (mit herben Verlusten) gewonnen hat, kündigte er an, ein neues Investitionsprogramm in Höhe von 30 Mrd. Yen (5,5% des BIP) auflegen zu wollen. Finanziert werden soll das durch die Ausgabe neuer japanischer Staatsanleihen. Mit unserer Einschätzung – Kontinuität ist big in Japan – lagen wir goldrichtig.
Chancen gegen den Yen
Vor diesem Hintergrund verwundert die Ruhe bei USD|JPY. Das Währungspaar hat sich in den letzten zwei Wochen nach einem starken Anstieg zwischen 113,5 und 114, 4 stabilisiert. Aufgrund der oben genannten Faktoren, der brummenden US-Wirtschaft und der Konkretisierung der US-Notenbank Fed wie sie aus dem Anleihe-Kaufprogramm aussteigen will, sehen wir weiterhin Aufwärtspotenzial bei USD|JPY.Unerwartet kräftig ging es im Wochenverlauf beim Paar GBP|JPY hinab. Hintergrund war, dass die Bank of England ankündigte, ihren Leitzins unverändert bei 0,1 lassen zu wollen – Marktbeobachter waren von einer ersten Erhöhung ausgegangen. Der Abprall auf unter 154 (am 20.10.2021 lag der Kurs noch bei 158) ist eine Schockreaktion der Märkte, die eine gute Einstiegsgelegenheit darstellen sollte. Denn die Bank of England stellte auch eine Zinserhöhung "in den kommenden Monaten in Aussicht" – aufgehoben ist also nicht aufgeschoben.
Fazit: Vor allem beim Paar USD|JPY ist die derzeitige Perspektive sehr klar vorgezeichnet.