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Währungen aus der Region Asien (ex Japan und China)

Devisen: Währungen Ostasiens im Fahrwasser schlechter Politik

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Indien, Korea, Malaysia, Thailand und Vietnam.

Rajan geht

Indien bestätigte mit 7,9% Wachstum im 1. Quartal überraschend die Führung vor China. Die Konsenserwartung lag lediglich bei 7,5%, das Vorquartal bei 7,3%. Dennoch wächst die Unsicherheit. Denn Notenbankchef Raghuram Rajan gibt seinen Posten an der Spitze der RBI auf. Das setzt Fragezeichen hinter die von Rajan durchgesetzte Stabilitätsorientierung der RBI. Denn der politische Druck zugunsten einer weiteren Lockerung wächst – obwohl die Inflationsentwicklung in den letzten Monate in die falsche Richtung ging. Die Konsumentenpreise stiegen (April: 5,39%, Mai: 5,76%). Gleichzeitig signalisieren die Einkaufsmanager-Indizes Stagnation. Einen Rückgang auf 51 Punkte (nach 53,7 Punkten) verzeichnen die Dienstleister. Stagnation gibt es bei den gewerblichen Produzenten. Dort beträgt die Indexzahl 50,7 Punkte (zuvor 50,5). Gemessen am Inflationsziel 5% ist die Geldpolitik mit 6,5% Leitzins bereits recht expansiv ausgerichtet. Die Probleme liegen eher bei der zögerlichen Reformpolitik der Regierung.

Fazit: Die Rupie gibt nach. Eine überzeugende Regelung für die RBI-Spitze wäre das beste Gegenmittel.  

Zinssenkung

Die schwache Auslandsnachfrage trifft Korea hart. Die gewerbliche Produktion lieferte im 1. Quartal sogar einen negativen Beitrag zum Wachstum. Der BIP-Zuwachs – mit 0,5% zum Vorquartal, +2,8% im Jahresvergleich – stützt sich vor allem auf eine starke Bautätigkeit und leichte Impulse bei den Dienstleistungen. Der Außenhandel nimmt dagegen ab. Das zieht auch den Arbeitsmarkt und den privaten Konsum in Mitleidenschaft. Zudem halten sich die Unternehmen bei Investitionen zurück. Die Währungshüter haben mit Zinssenkungen reagiert. Zuletzt setzten sie den Leitzins um 25 Basispunkte auf jetzt 1,25% herunter. Das hat den Immobilienmarkt so stark angeheizt, dass die Bankenaufsicht mit einer Verschärfung der Konditionen (höhere Eigenmittelquote) dagegen halten muss. Der private Konsum blieb dagegen bis jetzt schwach. Allerdings sind zusätzliche staatliche Ausgaben geplant. Sie werden die Konjunktur stabilisieren.

Fazit: Der Won dürfte sich auf dem aktuellen Niveau halten.

Explosives Gemisch

Malaysia weist mit 1% im Quartals- und 4,2% im Jahresvergleich beachtliche Wachstumszahlen aus. Grundlage sind großzügige Staatsausgaben und Förderungen vor allem zugunsten der malaiischen Bevölkerungsmehrheit. Auch die stark auf Autozulieferer ausgerichtete Industrie dürfte von der speziellen Branchenkonjunktur profitiert haben. Die Rohstoffproduktion (Erdöl, -gas, Erze) zählt dagegen zu den Schwachpunkten. Problematisch bleibt die Politik. Die guten Wachstumszahlen treten angesichts der Korruption von Regierungschef Najib Razak in den Hintergrund. Die Zahlungsfähigkeit des Landes steht infrage. Zudem wachsen die Risiken durch soziale und ethnische Konflikte.

Kurzfristig dürfte der aktuelle Trend bei 4%-4,5% Wachstum halten. Denn die Binnennachfrage erhält zunächst durch den Staat Impulse. Fraglich ist allerdings, ob die Zahlungsbilanz intakt bleibt. Die aktuellen, optimistischen Projektionen des IWF bauen vor allem auf den Zufluss von Direktinvestitionen. Das aber setzt ungebrochenes Vertrauen des Auslands voraus.

Fazit: Belastungseffekte für den Ringgit sind vor allem von der Politik zu erwarten.

Staatsnachfrage

Auch in Thailand hat das 1. Quartal mit 0,9% Zuwachs zum Vorquartal (+3,2% zum Vorjahr) Wachstum gebracht. Dabei schwächelt die exportorientierte Industrie. Hier lieferte der Fiskus den entscheidenden Impuls. Es gelingt dem Militärregime mittlerweile, die Mittel für die Infrastrukturprogramme auch auszugeben. Hinzu kommt ein starker Beitrag des Tourismus. Er floriert trotz der Anschläge. Allerdings bestehen speziell in diesem Bereich weiter hohe Risiken. Denn das anstehende Referendum über eine neue Verfassung sorgt für wachsende Spannungen. Hier dürften auch die Ursachen für die schwachen Investitionen liegen. Das Vertrauen in die Militärmachthaber schrumpft weiter. Die Zurückhaltung des privaten Sektors schlägt sich auch in der mit rund 0,5% unterm Ziel liegenden Inflation nieder.

Fazit: Der Baht stabilisiert sich derzeit bei etwa 40 THB/Euro. Er bleibt aber stark gefährdet!  

Versäumte Reformen

In Vietnam werden die Folgen zögerlicher Politik sichtbar. Trotz des hohen Staatsdefizits (7% vom BIP) ist das Wachstum im 1. Quartal auf 5,5% zurückgefallen. Die Mittel versickern in den ineffizienten Staatsunternehmen. Die Inflation scheint dagegen derzeit noch im Rahmen zu liegen. Offiziell werden weniger als 2% Geldentwertung genannt. Auch in Vietnam macht sich die schwache Auslandsnachfrage bemerkbar. Zudem scheinen die in den letzten Jahren steil gestiegenen Direktinvestitionen zu pausieren. Der vom Staat ausgehende Nachfrageüberhang dürfte sich bald in der Leistungsbilanz niederschlagen.

Fazit: Der Dong dürfte weiter unter Druck bleiben.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
IndienINR75,1875,5077neutral
3m-Zins6,846,756,45
KoreaKRW1.3051.3401.350neutral
3m-Zins1,351,301,27
MalaysiaMYR4,564,634,68unsicher
3m-Zins3,653,703,70
Thailand
THB39,1140,2540,50neutral
3m-Zins1,591,271,25
Vietnam
VND24.61225.00025.200unsicher
3m-Zins4,085,105,10
  • INR: Der Abgang Rajans belastet die Rupie.

  • KRW: Der Won erholt sich angesichts strafferer Zinsperspektiven.

  • MYR: Der Ringgit wird durch die politischen Belastungen (Korruption) und den schwachen Konjunkturtrend belastet.

  • THB: Der Baht wird durch den Konjunkturtrend und Zinsspekulationen wieder unter Druck kommen.  

  • VND: Ohne eine Fortsetzung der Reformpolitik dürfte der Dong zunächst schwach werden.

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