Die Bank of Japan produziert weiter ungedecktes Geld
Japans Wachstumszahlen zum 1. Quartal überraschten negativ. Nur 0,6% (annualisiert) kamen heraus, das Vorquartal wurde zudem von 0,4% auf 0,1% Zuwachs nach unten revidiert. Größter Bremsklotz ist der private Konsum. Die monatliche Reihe der Haushaltsausgaben hatte schon im Vorfeld diese Schwäche signalisiert. Dennoch kommt die Nachricht ein wenig überraschend. Denn die Einkaufsmanager-Indizes sowohl der verarbeitenden Industrie als auch des Service-Sektors bewegen sich seit mehreren Monaten konstant oberhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Probleme waren nur bei der Industrie insofern erkennbar, als die Exportaufträge zuletzt unter dem Eindruck des relativ starken Yen schwächelten.
Die Inflationsrate schwächte sich zuletzt ebenfalls ab. 1,1% betrug sie im April nach 1,5% im März. Die BoJ kommt ihrem Ziel von 2% somit jedenfalls nicht näher. Sie nannte es in ihrer aktuellen Stellungnahme auch nicht mehr explizit, sondern verwies lediglich darauf, dass ihre Projektion unverändert sei. Dort sind die 2% im Verlauf des nächsten Jahres notiert.
Damit ist klar, dass sich an der ultra-expansiven Politik in Japan nichts ändern wird. Also dürfte der Yen von den Zinsdifferenzen zum Dollar her unter Druck bleiben. Allerdings wirkt die Rolle als »sicherer Hafen« in Asien gegenläufig.
Fazit: Solange die grundlegenden Trends Bestand haben, wird der Yen gegenüber dem Dollar leicht nachgeben, zum Euro allerdings eher leicht zulegen.