Die BoJ setzt auf das Prinzip Hoffnung
Die Bank of Japan hofft, dass durch Corona-Lockerungen ihr Inflationsziel von 2% erreicht werden kann. Mehr als auf das Prinzip Hoffnung zu setzen, bleibt Nippons Währungshütern auch nicht. Das gab Seiji Adachi, Vorstandsmitglied der BoJ, ungewöhnlich unverblümt am Mittwoch zu.
Das geldpolitische Pulver sei verschossen. „Ich persönlich kann mir kein neues Tool vorstellen, um die Preise direkt in die Höhe zu treiben. Wenn es eines gäbe, hätten wir es bereits eingesetzt“, so der BoJ-Ökonom.
Unwahrscheinliches Konsum-Fest
Ob die Inflation Japan wieder ergreifen wird, ist allerdings fraglich. Anders als in den USA oder der Eurozone ist in Nippon nicht mit einem Konsum-Fest zu rechnen. In einer Bevölkerung, die so sehr von Alterung betroffen ist wie die japanische, ist ein Run auf die Einkaufszentren unwahrscheinlich. Unser Szenario lautet daher: sehr moderater Inflationsanstieg ja, aber kein Erreichen des 2% Ziels in absehbarer Zeit.
Das Währungspaar USD|JPY setzt in diesem Umfeld seinen moderaten Aufwärtstrend fort. Noch Ende April notierte das Paar bei 107,9; inzwischen ist wieder die Marke 110 genommen. Hintergrund ist die weiter anziehende US-Inflation. Seit 30 Jahren stieg die US-Inflation nicht mehr derart an. Wann die Zinsen für US-Staatsanleihen wieder in den Vorwärtsgang schalten werden, ist nur eine Frage der Zeit. An der japanischen Zinsfront herrscht indes weiter Stillstand. Unsere Empfehlung USD|JPY long bleibt bestehen.EUR|JPY vorerst ausgereizt
Das Paar EUR|JPY ist in der Zwischenzeit von der Aufwärts- in die Seitwärtsbewegung geraten. Auf dem Niveau von 134 liegt nun ein Kursdeckel. Impulse, die für ein Überschreiten des Widerstands sprechen, sind vorerst nicht ersichtlich. Anleger sichern ihre Positionen eng ab und stellen sich auf technische Kurskorrekturen ein.Fazit: Eine Inflation, die weiter am Boden liegt, nahezu bewegungslose Zinsen - für Anleger ergeben sich beim japanischen Yen recht klare Prognosen.