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Euro sendet ein Zeichen

Die EZB bleibt locker

EZB in Frankfurt (Main). Copyright: Pixabay
Die europäischen Zentralbanker stoppen zwar ihre PEPP-Käufe, aber im Trend bleiben sie sehr locker. Die Liquiditätsversorgung wird in den kommenden Monaten weiter sehr hoch bleiben. Dennoch rutscht der Euro nicht weiter ab. Das ist ein Zeichen.
Der Euro sendet ein Lebenszeichen: Trotz der forcierten geldpolitischen Straffung in den USA ist die Gemeinschaftswährung nicht unter 1,12 EUR|USD gefallen. Die Devisenmärkte hatten den Eurokurs bereits vor der Fed-Sitzung deutlich angeschoben, eine Straffung durch die Fed antizipiert. Selbst die Aussicht auf eine verdoppelte Exit-Geschwindigkeit aus den Anleihekäufen, hat den Dollar nicht über diese Marke hinausgetrieben. 

Euro hat Boden erreicht

Die Gemeinschaftswährung hat damit vermutlich ihren zyklischen Boden gefunden. Untermauert wird das durch die europäischen Zentralbanker. Die haben gestern (Donnerstag) angekündigt, das in der Corona-Pandemie extra aufgelegte Anleihekaufprogramm (PEPP) auslaufen zu lassen. Allerdings soll das ältere Kaufprogramm (APP) ab April von 20 auf 40 Mrd. Euro monatlich aufgestockt werden. Die EZB schichtet somit um und reduziert die Kaufsumme faktisch nur marginal.

Dass der Euro dennoch nicht weiter in die Knie geht, spricht dafür, dass der Boden erreicht ist. Daher halten wir Kurse zwischen 1,12 und 1,13 EUR|USD mit Blick auf 6 bis 12 Monate für aussichtsreiche Einstiegskurse. Erst im Laufe des nächsten Jahres, wenn klarer wird, wann die US-Notenbank ihre Zinsschritte gehen wird, könnte der Dollar erneut in die Vorhand kommen. 

Bank of England zieht an

Auch die Bank of England (BoE) hat inzwischen auf die Inflationsentwicklung reagiert. Die Währungshüter in London haben ihren Leitzins gerade von Null um 25 Basispunkte angehoben. Allerdings zeigt sich auch hier, dass das Pfund nicht mehr viel Luft nach oben hat. Es zog gegenüber dem Euro zwar kurz an, wurde aber schon bei Kursen von 0,8450 EUR|GBP zurück geschoben. Parallel zum US-Dollar erwarten wir, dass der Euro auch gegen das Pfund nicht mehr weit zurückgehen wird. Einen Long-Einstieg auf aktuellem Niveau mit Blick auf 0,8575 halten wir für aussichtsreich.

Einen größeren Trendwechsel scheint es gegenüber der Norwegischen Krone zu geben. Der Euro hatte – parallel zur Ölpreisschwäche – einen Lauf bis auf 10,40 EUR|NOK. Nun zieht allerdings der Ölpreis wieder an. Das dürfte angesichts des Konjunkturausblicks auch so bleiben und spielt der Krone in die Hände. Das umso mehr, weil die EZB ziemlich fest auf dem Gaspedal stehen bleibt. Eine Short-Spekulation in EUR|NOK mit Ziel 9,75 EUR|NOK ist mit Blick auf die nächsten drei Monate einen Versuch wert.

Fazit: Der Euro hat seinen zyklischen Tiefpunkt erreicht. Bis Ende des ersten Quartals dürfte er kaum noch schwächere Kurse gegen diverse Währungen sehen. Anlagechancen sehen wir gegenüber dem Dollar, dem Pfund und der NOK.

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