Die EZB dreht den Euro
Der Euro kommt jetzt doch wieder verstärkt unter Druck. Ganz besonders sichtbar wird das gegenüber dem Dollar und dem Franken. Der Greenback ist stark, weil die Devisenhändler ein neues Kräftegleichgewicht einkalkulieren müssen. Während die US-Fed zumindest immer wieder Andeutungen zur Kontrolle der Geldwertstabilität macht, hat die EZB nun gerade ein neues Inflationsziel verabschiedet.
Besonders deutlich sind die Auswirkungen des Inflations-Entscheids in der Europäischen Zentralbank (EZB) gegenüber dem CHF zu erkennen. Die Währung der Eidgenossen gilt im Euroraum als der nächste und am leichtesten zu werfende Sicherheitsanker. Und den haben sich die Anleger gestern (Donnerstag) nach der EZB-Entscheidung direkt gegriffen.Anleger greifen zum Sicherheitsanker
Kaum hatte die EZB ihr neues Inflationsziel verkündet, beendete der Euro seine Klettertour gegen den Franken und stürzte regelrecht ab. Von nahezu 1,10 EUR|CHF ging es auf fast 1,08 EUR|CHF zurück. Damit hat die Gemeinschaftswährung sogar die wichtige Unterstützung bei 1,0870 EUR|CHF durchschlagen.
Konjunkturdynamik in China lässt nach
Einen größeren Richtungswechsel sehen wir auch gegenüber dem Chinesischen Yuan. Gegen den war der Euro bis auf 7,63 EUR|CNY zurückgefallen. Der EZB-Entscheid hat hier aber nicht zu weiteren Kursverlusten geführt. Vielmehr ist die Gemeinschaftswährung kräftig gestiegen. Das ist Ausdruck der sich deutlich verlangsamenden Wirtschaftsdynamik im Reich der Mitte. Die Spuren der nachlassenden Dynamik Chinas zeigen sich auch beim Blick auf andere Währungspaare wie dem Yen.
Fazit: Die EZB hat eine Flucht in Sicherheit ausgelöst. Das wird den Euro gegen den Franken drücken. Gegenüber dem CNY und auch dem Yen bekommt die Gemeinschaftswährung aber wieder Oberwasser.