Die EZB nimmt dem Euro den Rückenwind
Die EZB hat zwar nicht die Zinsen geändert, aber ihr „Wording". Vor rund eineinhalb Jahren intervenierte die EZB verbal gegen den Euro, sobald die Parität zum Dollar die Zone um 1,14-1,15 Dollar/Euro erreichte. Heute nehmen die Euro-Hüter eine Aufwertung über 1,25 Dollar/Euro hinaus mit achselzuckender Gleichmütigkeit hin. Und das ausgerechnet in dem Augenblick, in dem US-Finanzminister Steven Mnuchin darüber räsonniert, dass ein schwacher Dollar im US-Interesse läge.
Indes hat die neue Gelassenheit solide Grundlagen. Der wirtschaftspolitisch relevante Teil der Wechselkurse, der Außenwert des Euro als Stellgröße der internationalen Wettbewerbsfähigkeit hat sich praktisch nicht verändert. Die anderen europäischen Währungen, also skandinavische Kronen, Schweizer Franken oder britische Pfund, haben zum Euro sogar eher zugelegt, während der Dollar abschmiert. Draghi demonstriert also zurecht, dass es derzeit kein Euro-Problem gibt ,sondern eine globale Dollar-Schwäche. Sie dürfte sogar einen kleinen, positiven Terms-of-Trade-Effekt für die Euro-Konjuktur haben. Die Kehrseite dieser Medaille lautet aber auch: Die erhoffte monetäre Straffung durch eine Euro-Aufwertung findet vorerst nicht statt.
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EUR|USD |
1,2424 |
Verkaufen |
1,22 - 1,26 |
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EUR|JPY |
135,89 |
Halten |
135 - 137 |
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EUR/|GPB |
0,8759 |
Verkaufen |
0,87 – 0,90 |
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EUR|CHF |
1,1673 |
Halten |
1,16 - 1,18 |
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EUR|PLZ |
4,1431 |
Verkaufen |
4,10 - 4,16 |
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EUR|CAD |
1,5349 |
Verkaufen |
1,52 - 1,56 |
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EUR|AUD |
1,5425 |
Verkaufen |
1,53 - 1,57 |
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Alle Kurse von heute morgen 6:00 Uhr MEZ. Die Ranges geben unsere Erwartungen für die Schwankungsbreite der jeweiligen Währung zum Euro in der kommenden Woche an. Die Empfehlungen drücken die Meinung der Redaktion aus, dürfen aber nicht als Aufforderung zum Handeln aufgefasst werden. |
Fazit: Die EZB kann sich nicht hinter den Devisenmärkten verstecken. Der Druck, eine Straffung einzuleiten, bleibt in vollem Umfang bestehen. Die Dollar-Schwäche ändert daran nichts.