Die Fed folgt Trump
Die US-Währungshüter haben außer der Reihe und überraschend schnell ihre Leitzinsen gleich um 50 Basispunkte gesenkt. Den Anlass lieferten die Besorgnisse um das Corona-Virus – die Ursache dürfte allerdings „Trump“ heißen. Der Pöbler im Weißen Haus verlangt unverdrossen eine expansive Politik um jeden Preis, um seine Wiederwahl zu unterstützen.
Gemessen an den Einkaufsmanager-Indizes ist die US-Wirtschaft noch glimpflich davon gekommen. Sie halten sich alle über 50 Punkten und damit über der Expansionsschwelle. Die Auftragseingänge sind eher positiv. Sowohl die Orders für dauerhafte Güter („durables“) als auch die Eingänge bei der verarbeitenden Industrie („factory orders“) zeigen leichte Zuwächse.
Angekratzte Glaubwürdigkeit der Notenbank Fed
In die gleiche Richtung nach oben weisen auch Ausgaben für Bauvorhaben („construction spending“). Sie legen ebenfalls weiter leicht zu. Die Daten bestätigen die Besorgnisse des FOMC nicht so recht. Die Zinssenkung wirkt von daher nicht überzeugend motiviert.
Die Glaubwürdigkeit der Federal Reserve ist langsam angekratzt. Gleichzeitig ist nach wie vor auch kein klarer positiver Effekt der Handelspolitik auf das Defizit im Außenhandel erkennbar. Per Dezember stieg es wieder leicht an. Im Vergleich der Kalenderjahre 2018/19 beträgt der Rückgang magere 1,7%. Die Saldenmechanik lässt sich halt nicht überlisten: Solange die Sektoren der US-Wirtschaft weniger sparen als investieren wird es eben Defizite geben.