Die Inflation treibt den Dollar
Die Inflation treibt den Dollar. Die Situation an der Preisfront hat sich in USA keineswegs beruhigt. Angesichts von erneut 5,4% Preissteigerungsrate von Entspannung an der Inflationsfront zu reden, ist ein Euphemismus. Monat für Monat höhere Raten zu erwarten, ist ohnehin Unfug.
Obwohl der relativ starke Dollar sogar noch etwas die Inflation dämpft, stieg der Erzeugerpreisindex im Juli um 1,0% satte auf 7,7% pro Jahr. Der Kern-PPI (ohne Nahrungsmittel, Energie , Handel) schwang sich ebenfalls um 1,0% auf 6,2% empor. Bei den Vorleistungen steigen die Preise sogar noch schneller.
Mehrheitlich deutlicher Rückgang erwartet
Die Erwartungen gehen immer noch mehrheitlich von einem deutlichen Rückgang aus – und das schon bald. So kommentieren die Volkswirte der Commerzbank als eine Stimme von vielen: "Schon im vierten Quartal dieses Jahres (wird) der Inflationsdruck sehr deutlich nachlassen. Auch wenn gegen Jahresende 2022 der Preisauftrieb in den USA wieder an Fahrt aufnimmt, kommt für den Jahresverlauf 2022 nur eine Preissteigerung von mageren 1,5% heraus – deutlich unter dem Fed-Ziel von 2% und sehr deutlich unter Markterwartungen im Bereich über 2½%."
Es baut sich weitere Inflation auf
Wir teilen diese Ansicht nicht. Es baut sich vielmehr weitere Inflation auf. Da der Arbeitsmarkt ausgelastet ist, werden auch die Löhne weiter steigen. Auch hier ist die Beruhigung, die aus den jüngsten Zahlen abgelesen wurde, kein Entwarnungszeichen. Hinzu kommt das gewaltige Biden-Infrastrukturpaket, das die letzten politischen Hürden nimmt.
Das alles spricht für eine kräftige gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Sie geht mit Lieferengpässen einher. In der Folge werden die Unternehmen genügend Spielräume haben, ihre Preise entlang ihrer Lieferketten und gegenüber den Verbrauchern anzuheben.
Die Fed muss etwas tun
In Analystenkreisen dreht sich ohnehin langsam das Blatt. Die Ansicht, dass es sich bei der Inflation nicht um ein vorübergehendes, sondern ein zyklisches Phänomen handelt, gewinnt peu á peu Raum. Wir erwarten, dass sie sich bis Jahresende durchsetzen wird.
Fazit: Das alles ist Treibstoff für den Dollar gegenüber Euro. Mittelfristig (3 Monate) behalten wir 1,15 für EUR|USD als Zielmarke im Auge.