Die konjunkturelle Last zieht den Euro runter
Der Euro trägt schwer an der konjunkturellen Last. Die Eurozone hat es gerade noch geschafft, rote Zahlen zu vermeiden. 0,1% Wachstum (Quartalsvergleich) gab es im 4. Quartal. Der Jahresvergleich stellt sich damit auf ein mageres Plus von 0,9%. Deutschland liefert keinerlei Schub mehr (0,0% im Quartalsvergleich). Frankreich (-0,1%) und Italien (-0,3%) belasten.
Lichtblicke an den Rändern
Spanien lieferte als einziges großes Land mit 0,5% einen positven Beitrag. Mehr Bewegung gab es an den Rändern. Namentlich Litauen (+1,3%) und Zypern (+0,8%) kamen voran. Nach wie vor schwächelt vor allem die Industrie. Deren Produktion sackte im Dezember weiter ab. Sie liegt jetzt 4,1% unter dem Vorjahresniveau.
Am schlimmsten sieht es in Deutschland aus mit einem Minus von 7,2% zum Vorjahr. Dieser Einbruch scheint jedoch nicht allein durch die Handelskonflikte verursacht: Die Handelsbilanz per Dezember brachte einen gestiegenen Überschuss (22,2 Mrd. Euro nach 19,1 Mrd. Euro im Vormonat). Das geht ausschließlich auf einen deutlich anziehenden Export (+4,8% zum Vorjahr) zurück. Der Import wuchs nur um 1,1%.
Impulse vom Außenhandel
Der Außenhandel erwies sich also ein weiteres Mal als Impulsgeber, nicht als Bremse der Konjunktur. Er wird vom schwachen Euro befördert. Zudem bleibt die Stimmung der Konsumenten immer noch auf vergleichsweise hohem Niveau, wenn auch das IW und die GfK jüngst eine Eintrübung sehen. Das von der Kommission gemessene Konsumentenvertrauen zeigt das noch nicht an.
Klar ist damit auch, dass die EZB auf absehbare Zeit nichts an ihrer Ausrichtung ändern wird. Die Hüter des Euro wollen zunächst abwarten, wie die erneute Lockerung vom September wirkt. Nicht zuletzt im Hinblick auf die die Stabilität gefährdenden Nebenwirkungen.