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Währungen aus Asien

Die meisten Asiaten sind im Sinkflug

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Indien, Korea, Malaysia, Thailand und Vietnam.

Champion trotz Problemen

Indien bleibt der neue Star der Weltwirtschaft. Das Land dürfte auch 2016 China beim Wachstum mit etwa 7,5% hinter sich lassen (China 6%-6,5%). Hinzu kommt die günstige demografische Konstellation Indiens. China hingegen steuert auf beachtliche Alterungsprobleme zu.

Die Daten vom aktuellen Rand lieferten allerdings durchgängig Enttäuschungen. Die Industrieproduktion ist offenbar zum Jahresende eingebrochen. Statt des erwarteten Zuwachses um 2,3% – so der Konsens – gab es im Monatsvergleich ein empfindliches Minus mit -3,2%. Da zudem auch die Inflation wieder anzieht, zuletzt von 5,4% auf 5,6%, werden die Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung geringer.

Fazit: Der seit dem Frühjahr erkennbare Abwärtstrend der Rupie wird anhalten.

Vorsichtig optimistisch

Der neue Ausblick der Notenbank zeigt einen leicht ansteigenden Wachstumspfad. Die Währungshüter sehen 3% für das laufende und 3,2% für das kommende Jahr voraus. Die wesentlichen Impulse werden von den privaten Haushalten erwartet.

Vor allem dem Konsum und der Bautätigkeit kommen große Bedeutung zu. Exporte und Investitionen sollen dahinter zurückbleiben. Grundlage für den wachsenden Konsum ist die weiter zunehmende Beschäftigung: Die Beschäftigungsquote zeigt einen klaren Aufwärtstrend. Auch der Außenhandel soll trotz der starken Konkurrenz aus Japan und der schwachen Nachfrage aus China weiter florieren und Überschüsse generieren. Er kann sich auf den schwächeren Won stützen. Mittlerweile zieht die Inflation langsam wieder an und hat das Ziel von 2% fast erreicht. Das könnte auch den Won weiter auf einem für den Export freundlichen Niveau halten.

Fazit: Der Won dürfte noch weiter nachgeben.

Wirtschaft im Sinkflug

Zur politischen Krise Malaysias kommt immer deutlicher auch eine wirtschaftliche Schwäche hinzu. Die Industrieproduktion ist erkennbar rückläufig. Die Arbeitslosigkeit steigt. Bislang konnte Malaysias Wirtschaft das Abschwächen des Exports durch einen kräftigen privaten Konsum kompensieren. Dieser Schub lässt deutlich nach.

Denn Haushalte und Unternehmen sind zunehmend von der Kette der Korruptionsskandale des Premiers Najib Razak verunsichert. Deren Aufklärung wird brutal verhindert und etwaige Kritik unterdrückt. Najib kann mittlerweile in die Riege kleptokratischer Despoten vom Schlage Ferdinand Marcos' oder Mohammed Suhartos eingereiht werden. Da seine Ablösung allenfalls noch durch Putsch oder Aufstand denkbar ist, wird sich der Abwärtstrend verfestigen. Da die Notenbank als eine der noch verbliebenen unabhängigen Institutionen über wichtige Informationen und formelle Ermittlungskompetenzen zu den illegalen Geschäften verfügt, zielen Najib und seine Helfer darauf, auch die amtierende Gouverneurin Zeti Akhtar Aziz abzulösen und die Bank unter ihre Kontrolle zu bringen.

Fazit: Da sich das internationale Umfeld kurzfristig nicht bessern und die politischen Verhältnisse weiter verschlechtern werden, hält der Abwärtstrend ungebremst an. Der Ringgit fällt weiter.

Ungenierte Korruption

Die Militärjunta Thailands ist durch den Skandal um den Rajabhakti Park endgültig als korrupt entzaubert. Dieser Park ist als Ehrung des Königs angelegt und diente dazu, öffentliche Mittel in die eigenen Taschen umzulenken. Größeren Schaden richtet auch die Inkompetenz von Polizei und Justiz an. Das wirkt auf die Bevölkerung zunehmend verunsichernd. Und es trifft mittlerweile auch den Tourismussektor. Denn damit steht sogar der Schutz vor alltäglicher (Klein)Kriminalität in Frage. So wird allenthalben die Ausgabenneigung gebremst. Das wird nicht zuletzt auch an der klaren Deflationstendenz (zuletzt -1,1%) erkennbar. Die entscheidenden Impulse für das Wachstum kommen von der Fiskalpolitik. Das ist auf längere Sicht unhaltbar.

Fazit: Mangels erkennbarer Perspektiven für neuen Schwung dürfte der Baht weiter nach nachgeben.

Das neue China

Vietnam gehört zu den Profiteuren der Neuorientierung Chinas. Das Land zieht hohe Direktinvestitionen aus dem Ausland an. Sie vergrößern dessen industrielle Basis. Das Wachstum dürfte 2016 bei 6,5% bis 7% liegen. Dazu trägt neben dem günstigen Lohnniveau die Einbindung in den internationalen Handel durch die ASEAN-Mitgliedschaft und den Binnenmarkt der AEC bei. Sie machen das Land zum günstigen Standort innerhalb dieses Blocks. Dieser Integrationsschritt kommt parallel zu neuen Privatisierungsplänen. Der Staat will weitere Teile seines Unternehmensbesitzes abgeben und damit den privaten Sektor vergrößern. Das dürfte westliche Investoren anlocken, zumal die Einbindung in die US-Handelsinitiative TPP für eine nachhaltige West-Orientierung spricht.

Fazit: Der Dong dürfte von der wachsenden Attraktivität Vietnams profitieren.  

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
IndienINR73,3073,3573,55neutral
3m-Zinsn.v.n.v.n.v.
KoreaKRW1.3211.3351.348neutral
3m-Zins1,611,591,55
MalaysiaMYR4,774,915,02unsicher
3m-Zins3,813,503,45
ThailandTHB39,3839,9041,10unsicher
3m-Zins1,191,251,20
Vietnam
VND24.42624.10023.800neutral
3m-Zins5,35,55,6
INR: Trotz kräftigen Wachstums dürfte die Rupie unter Druck kommen. Die Inflation legt wieder zu. KRW: Die anziehende Inflation führt zu einem etwas leichteren Won. MYR: Schwache wirtschaftliche Verfasssung und politische Verwerfungen werden den Ringgit schwächen. THB: Korruption und mangelnde Wirtschaftskompetenz der Militärs unterminieren den Baht. VND: Der Dong profitiert von den günstigen Perspektiven und den Zuflüssen aus dem Ausland.
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