Die nochmalige Geldexpansion schwächt den Euro
Die Eurozone dümpelt richtungslos an der Grenze zwischen Kontraktion und Expansion. Der aktuelle Einkaufsmanager-Index brachte für die Zone einen deutlichen Rückgang auf 50,1 Punkte. Das ist klar unter dem Vormonat (51,9) und auch unter den Erwartungen (Konsens 50,4). Die zuletzt antreibende Binnennachfrage verliert ebenfalls an Schwung. Die Impulse vom Export sind schwach geworden.
Die Geldpolitik der EZB gibt bereits vollen Schub. Neue Anstöße könnte nur die Fiskalpolitik namentlich in Deutschland liefern. Das ist allerdings bislang nicht in Sicht. Daher überragt speziell am Standort D die finanzielle Ersparnis der privaten Haushalte – also deren Wunsch, Vermögen aus dem laufenden Einkommen heraus zu bilden – bei weitem die realen Investitionen von Unternehmen und Staat in physisches Kapital.
Der Überhang der Ersparnis treibt den Überschuss der Leistungsbilanz hoch. Im Endeffekt finanzieren wir damit die Investitionen des Auslands anstelle der der eigenen. Das ergibt hierzulande langfristig schwache Wachstumschancen. Das wiederum schwächt die Investitionsneigung der Unternehmen weiter.
Fazit: Allein schon die Daten (von den nationalen Regierungen zu schweigen) erzeugen Druck auf die EZB, noch expansiver zu werden – trotz der unbestreitbaren Stabilitätsrisiken (siehe Artikel). Die Erwartung weiterer Lockerungen schwächt den Euro.
Empfehlung: Euro nur „zur Sicherheit" halten.