Die Notenbank signalisiert trübe Aussichten
Russlands Notenbank CBR bestätigt das schwache Bild, das das Land konjunkturell abgibt. Die eigentliche Nachricht im Zuge der jüngsten Zinssenkung der russischen Notenbank CBR (25 Basispunkte auf 7,25%) findet sich verständlicherweise erst am Ende des Statements. Dort vermerkt die CBR ausdrücklich, dass sie das Potenzialwachstum bei 1,5%-2% sieht.
Putins Reich würde mit diesem Wachstumstrend in den nächsten Jahren wirtschaftlich weiter zurückfallen. Nicht nur hinter die asiatischen Stars wie Indien oder China, die etwa das Vierfache an Wachstumstempo erreichen werden. Schmerzhafter dürfte zu Buche schlagen, dass sich auch der ohnehin große wirtschaftliche Rückstand auf den Westen (namentlich die USA, aber auch Westeuropa) noch vergrößern wird.
Strukturelle Schwächen belasten Russland
Dieses Eingeständnis der CBR bestätigt die Kritik des IWF. Er weist schon seit Längerem auf die strukturellen Defizite Russlands hin und schätzt das Wachstumspotenzial auf lediglich 1,5%. Die wirtschaftliche Schwäche Russlands spiegelt sich in der schrumpfenden Bevölkerungszahl. Die arbeitsfähige Bevölkerung (16-59 Jahre) fiel von rund 90 Mio. Russen 2006 auf offiziell noch 83 Mio. Ende 2017 – trotz der Annexion der Krim.
Diese Schwächen setzen dem Rubel zu. Er hat die Grenze 70 Rubel/Euro klar überschritten und nimmt langsam wieder die 80 ins Visier.
Fazit: Russland bietet nur kurzfristig orientierten Investoren Chancen, die sich auf den Rohstoffbereich – vorwiegend Energie und Metalle – konzentrieren.
Empfehlung: Langfristig orientierte „buy-and-hold"-Investoren sind mit Anlagen ex Russland wie dem Aktienfonds Trigon New Europe Fund (EE3600102372) oder dem INVL Baltic (LTIF00000096) besser bedient.