Die Risiken sind kaum im Pfundkurs enthalten
In Großbritannien geht es jetzt um alles oder nichts. Der zwischen der EU-Kommission und der britischen Regierung ausgehandelte Vertragsentwurf hat nach der aktuell ausgebrochenen Regierungskrise kaum eine Chance auf Bestätigung durch das UK-Parlament.
Eine Reihe von Ministern trat aus Protest gegen den Entwurf zurück. Zudem betreiben die Brexiteers offen Theresa Mays Ablösung durch eine Vertrauensabstimmung innerhalb der Tory-Fraktion. Der Koalitionspartner lehnt den Vertrag ebenso ab wie die oppositionelle Labour-Partei.
Hoffen auf ein Wunder
Das Standard-Szenario sieht so aus: Es gibt nur noch die Hoffnung auf ein kleines Wunder in UK. Sonst gibt es keine Mehrheit für eine der möglichen geordneten Brexit-Optionen. Wahrscheinlich ist die absehbare Ablehnung des Entwurfs im Parlament. Und danach der chaotische Ausstieg ohne Vertrag. Es sei denn, die EU erklärt sich zu erheblichen Fristverlängerungen bereit.
Die Risiken sind bisher kaum in den Kursen des Pfund enthalten. Zumal sich die Verfassung der britischen Wirtschaft merklich verschlechtert hat. Die Produktion stagnierte per September und lag sichtbar unter den Erwartungen. Die Arbeitslosigkeit steigt wieder an. Die Zinshoffnungen dürften schwach werden, sofern sich die negativen Trends verfestigen.
Fazit: Dass Pfund eignet sich derzeit nur für Zocker als Anlagewährung.
Empfehlung: Wir raten von Engagements ab und empfehlen die Absicherung bei längeren Zahlungszielen.