Offenbar geht die Notenbank der Schweiz davon aus, dass sie mit dem Ende des Kurslimits für den Franken ein Euro-Problem gelöst hat. Ein Blick auf die Kursreaktionen direkt nach der überraschenden Freigabe des Wechselkurses zeigt aber, dass sie damit lediglich dem durch die Eurobindung eigedämmten Franken-Problem neue Brisanz verschafft haben: Der Franken wertete schlagartig gegenüber dem globalen Währungsgefüge erstaunlich gleichmäßig um rund 20% auf. Das zeigt ein Blick auf die im Gleichschritt laufenden Frankenkurse für Dollar und Euro (linke Skala) und den handelsgewichteten Außenwert (rechte Skala). Nachdem der Anker zum Euro gelöst war, schoss der Franken nach oben wie ein Korken aus der Flasche.
Fazit: Die Schweizer werden es in der Eurozone und im Dollarraum schwerer haben, ihre Güter und Dienstleistungen weiter abzusetzen. Sie müssen sich eine Preiserhöhung um 20% gegenüber dem Rest der Welt leisten. Die Unternehmen wird das zu höherer Produktivität antreiben.