Die Sanktionen der Russen
Anleger und Unternehmer in Russland ziehen bereits ihre Konsequenzen aus dem Streit mit dem Westen.
Anleger und Unternehmer in Russland ziehen bereits ihre Konsequenzen aus dem Streit mit dem Westen. Die Kapitalflucht nimmt sprunghaft zu. Finanzminister Alexei Kudrin hatte für das gesamte laufende Jahr zunächst mit etwa 11,5 Mrd. Euro gerechnet. Soviel ist aber den Angaben der zuständigen Ministerien zufolge allein schon in Januar und Februar abgeflossen. Die erste Schätzung des Ministers lag allerdings weitab von den Vorjahren mit Werten zwischen 38 und 62 Mrd. Euro. Daher galten die noch vor der Zuspitzung der Krim-Krise gelieferten Schätzungen von Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew von etwa 50 Mrd. Dollar (ca. 38 Mrd. Euro) als realistischer. Hintergrund sind die schwächere Konjunktur und die sinkenden Ertragserwartungen bei Investitionen in Russland sowie die steigenden Risiken innerhalb des Landes. Der zum Dollar und zum Euro deutlich rückläufige Rubel-Kurs belegt, dass starke Abflüsse in Gang gekommen sind. Die russischen Unternehmer bringen ihr Geld in Sicherheit und behindern damit die nötige Modernisierung der russischen Wirtschaft.
Fazit: Die von der eigenen Bevölkerung verhängten Sanktionen dürften das Putin-Regime härter treffen als alles, was besonders die EU unternehmen könnte.