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Unterschiedliche Geldpolitiken

Divergierende Währungstrends in Osteuropa

In Osteuropa, wie hier in Warschau, ist die Wirtschaft weiterhin fleißig am wachsen. Copyright: Pixabay
Die Wirtschaft der osteuropäischen Staaten hält sich angesichts der konjunkturellen Schwäche in Europa erstaunlich gut. Das gilt für Ungarn, Polen, Tschechien gleichermaßen. Dennoch laufen die Währungstrends auseinander.

Die Abschwächung des Wachstums in der Eurozone trifft Osteuropa bisher kaum. Tschechiens Wachstum wies im 2. Quartal mit 2,7% nach 2,5% (jeweils zum Vorjahr) sogar eine marginale Beschleunigung auf. In Polen ging es von 4,6% auf 4,1% herunter. Für sich genommen immer noch ein sehr beachtliches Ergebnis nahe dem Trend um 4,5%. Auch in Ungarn wurde der Trend gehalten mit 5,1% nach 5,2% im Vorquartal.

Die Osteuropäer bleiben auch im Abschwung als Lieferanten gefragt. Hinzu kommt eine auf weitere Beschäftigungszuwächse gestützte Binnennachfrage als Impulsgeber. Demgegenüber sind bei der Investitionstätigkeit der Unternehmen teilweise Schwächen erkennbar. Namentlich in Tschechien gab es sogar Rückgänge.

Die osteuropäischen Staaten bauen die Wirtschaft um

Die drei Osteuropäer vollziehen die Verlagerung der Wachstumsimpulse vom Export und der Industrie hin zum Konsum und der Binnennachfrage. Diese Verschiebung wird bei den Osteuropäern durch die Alimentierung aus den Fördertöpfen der EU noch verstärkt.

Unterschiedliche Strategien sorgen für divergierende Währungstrends. So ist der Forint trotz des Wachstums unter Druck. Die Geldpolitik bleibt extrem expansiv, während die Kerninflation anzog. Allerdings dürfte die EZB ihre Geldpolitik stärker lockern als die Ungarn. Das sollte eine Forint-Erholung (Kurs: 328) bringen. Trotz der sehr viel strikteren Haltung der tschechischen Währungshüter lag die Teuerung in den letzten Quartalen über dem Zielwert von 2% (Juli 2,9% ggü Vorjahr).

Die Notenbank CNB wird vorerst jede Lockerung vermeiden. Das sollte die Krone (25,78) im aktuellen Umfeld stützen.
Die Inflation in Polen hat gerade mit 2,9% das Ziel von 2,5% gerissen. Dies ist allerdings auf Sonderfaktoren bei unverändert niedriger Kernrate zurückzuführen. Daher wird sich auch hier eine unveränderte Geldpolitik gegen die Lockerungen der EZB abheben und dem Zloty ab Herbst (4. Quartal) neuen Schwung geben können.

Empfehlung: Bei direkten Anlagen bevorzugen wir Zloty. Bei längerfristiger Orientierung halten wir einen auf lokale Währungen der Emerging Markets spezialisierten Investmentfonds wie den Capital Group Emerging Markets Local Currency Debt Fund (LU 053 266 002 3) für attraktiv.

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