Dollar kurz- und mittelfristig stark
Die Wende der US-Geldpolitik um 180 Grad hat dem Dollar kaum geschadet. Er legt wieder gegen den Euro zu. Der relativ starke Beschäftigungsbericht in der vergangenen Woche (225.000 neue Jobs statt Konsens 160.000) spricht für einen stabilen Grundtrend der US-Wirtschaft. In diese Richtung deutet auch die Inflationsrate per Januar. Mit 2,5% befindet sie sich mittlerweile im Zielbereich. Allerdings orientiert sich das für die Zinsen zuständige FOMC an einer etwas anders abgegrenzten Größe (persönliche Konsumausgaben, kurz PCE) als die EU, die aber vergleichbare Signale liefert.
Trotz der mittlerweile anziehenden Inflation dürfte es wohl noch eine weitere Zinssenkung im laufenden Wahljahr geben. Dies schon allein deshalb, weil sich die Währungshüter sich dem politischen Druck aus dem Weißen Haus nicht entziehen können. Der Dollar profitiert also vorerst weiter von der relativ starken Performance der US-Wirtschaft.
Der Preis für die expansive Politik zeigt sich erst später
Allerdings läuft die Wirtschaftspolitik bereits seit Jahren unverändert im Krisen-Modus. Mit starken expansiven Impulsen sowohl der Geld- als auch der Fiskalpolitik. Und das, obwohl das Wachstum längst auf Potenzial-Niveau, wenn nicht darüber, liegt. Der Preis für dieses Vorgehen durch die unverändert steigende Staatsverschuldung wird erst auf längere Sicht deutlich werden. Vorläufig bleibt der Dollar stark. Nicht zuletzt auch aufgrund seiner Funktion als sicherer Hafen in der Coronavirus-Krise, der Ausmaße immer deutlicher werden.