Dollar-Stärke in Südostasien
Der Yuan ist zum US-Dollar deutlich in die Hinterhand geraten. Strategen nutzen nun dieses Schwäche-Momentum, um sich im Yuan gegen den US-Dollar zu positionieren. Von 6,36 am 18.04. ging es jüngst bis auf 6,80. Das Momentum kann den US-Dollar zwar noch treiben - bei Kursen um 7 sollte allerdings allerspätestens ein Deckel erreicht werden. Ab 6,9 empfehlen wir Anlegern sich eine USD|CNY-Short-Position aufzubauen.
Die Fed strafft und Peking bremst sich selbst aus
Die Dollar-Stärke begründete sich im straffen geldpolitischen Kurs der Fed. Hinzu kommen harte Lockdowns in China (Containerhafen Shanghai, FB vom 09.05.2022), die das Wirtschafts- und Exportwachstum ausbremsen.
Dass eine weitere Abwertung des Yuan politisch unerwünscht sein dürfte, teilt die Société Générale mit. Angesichts des Volkskongresses der Kommunistischen Partei im 4. Quartal, glauben die Ökonomen nicht, dass Peking eine "ungeordnete" Preisentwicklung bei den Devisen zulassen wird. Den Höhepunkt der Yuan-Schwäche verorten die Ökonomen daher im 3. Quartal 2022, danach sollte sich das Blatt wieder wenden.
USD|JPY konsolidiert seinen deutlichen Preisanstieg
Auch eine andere Währung in Südostasien wertete zum US-Dollar zuletzt deutlich ab: der Yen. USD|JPY konsolidiert seinen jüngsten deutlichen Kursanstieg zwischen 128 und 130. Grund für die Pause ist die auch in Japan moderat anziehende Inflation (zuletzt 1,8%) und die Verbesserung der Einkaufsmanager-Indizes. An eine Trendwende glauben wir aber noch nicht. Um eventuelle Verluste in der Konsolidierung zu begrenzen, ziehen wir bei Kursen um 127,5 einen Stopp ein, setzen aber weiter auf USD|JPY Long bis 135.
Nischenpaar USD|KRW mit weiteren Long-Chancen
Noch ein Hinweis für echte Asien-Kenner: Auch zum Südkoreanischen Won hat der Dollar deutlich an Stärke gewonnen. In einem nahezu intakten Aufwärtstrend ging es seit dem 01.01.2021 für USD|KRW von 1.090 auf nun 1.290. Die Analysten von Credit Suisse und Scotia Bank sehen weiteres Aufwärtspotenzial. Kursziel: 1.315.