Drei Währungen, drei Richtungen
Schwäche, Neutral, Stärke – bei Deutschlands nördlichen Nachbarn geht derzeit jede Währung ihren eigenen Weg. Alle Länder haben spezifische Eigenheiten und unterhalten enge Verbindungen zur Eurozone. Anleger können die Ableitungen daraus für sich nutzen.
Drei skandinavische Länder, drei unterschiedliche Währungstendenzen. Soweit der Status Quo beim Blick auf die Entwicklung der Dänischen, Norwegischen und Schwedischen Krone zum Euro. Anleger aus der Eurozone können diese Entwicklungen für sich nutzen:
- Dänemark: Das Währungspaar EUR | DKK ist ein Sinnbild für Stabilität. Seit der Jahrtausendwende hat das Paar den engen Wechselkurs zwischen 7,42 und 7,46 nie nachhaltig verlassen. Für langfristige Anleger dienen die Dänische Krone und auch dänische Aktien als sicherer Hafen. Unsere Einschätzung zu EUR | DKK ist neutral. Die Aktienseite ist für langfristige Anleger einen Blick wert (z.B. Novo Nordisk ISIN: DK 006 053 491 5, Vestas Wind Systems ISIN: DK 006 153 992 1 oder auch die Danske Bank ISIN: DK 001 027 441 4, vgl. FUCHS-Kapital vom 22.12.2022).
- Norwegen: Seit unserer Besprechung zu Jahresbeginn (vgl. FD 14.01.2022) ging es für das Paar EUR | NOK von 9,97 auf mittlerweile 9,81. Vorerst dürfte der NOK-Aufwärtstrend anhalten. Denn einerseits profitiert Norwegen als Rohstoff-Nation von einer stärkeren Öl-Nachfrage im Zuge des Ukraine-Krieges. Andererseits weil die Norges Bank eine straffere Linie fährt als die EZB. Die Analysten der Commerzbank sehen die Norwegische Krone solange weiter in der Vorhand, bis die EZB anfängt den Euro-Zins zu erhöhen. Bis dahin bleibt es bei EUR | NOK Short.
- Schweden: Notenbankchef Stefan Ingves bestätigte, dass Zinserhöhungen für 2022 nicht in Sicht seien. Zugleich stellte er vage ein mögliches Vorziehen des bisherigen Termins 2024 in Aussicht. Das führte kurzfristig zu einer beträchtlichen Stärkung der Krone. Seit unserer Empfehlung (vgl. FD vom 28.01.2022) ging es für EUR | SEK aber gemäß unserer mittelfristigen Prognose aufwärts, von 10,50 auf zwischenzeitlich 10,85. Nach dem Notenbank-Kommentar fiel die Krone auf 10,43. Wir halten diesen Rücksetzer entgegen unserer mittelfristigen Prognose für übertrieben. Die EZB wird vor der Riksbank ihre Leitzinsen erhöhen, die Konjunkturaussichten der Eurozone sind besser als die Schwedens und auch die Abhängigkeiten von Osteuropa sind in Schweden stärker ausgeprägt als in der Eurozone als Ganzes. Wir bleiben EUR | SEK Long.
Fazit: Anleger können die länderspezifischen Gegebenheiten gut nutzen.