Druck auf mexikanischen Peso nimmt zu
Der Druck auf Mexikos Wirtschaft und auf den Peso-Kurs nimmt nicht ab. Das 2. Quartal brachte Stagnation (Nullwachstum) mit dem Ausblick auf weitere Schwäche. Der IWF nahm seine Wachstumsprognose für 2019/20 von 0,9% und 1,9% auf 0,4% und 1,3% zurück. Dies obwohl die Vorabmeldung des IWF zum kommenden Artikel IV Report den Verantwortlichen bestätigt, dass sie bislang alles richtig machen. Die Fiskalpolitik ist ebenso vorsichtig wie vorausschauend. Die Geldpolitik ist konsequent auf eine Kontrolle der Inflation und der Auslandsposition ausgerichtet. Die Teuerung lag zuletzt bei 3%, also im grünen Bereich.
Es drohen keine Schuldenprobleme. Daraus ergibt sich Spielraum für die Geldpolitik. Die jüngste Zinssenkung (September) brachte den Leitzins auf 7,75%. Der reale Zins für die Refinanzierung der Banken liegt damit bei immer noch 4,7%-5%. Die von den Nicht-Banken zu zahlenden Sollzinsen sind entsprechend höher.
Belastung durch den großen Nachbarn USA
Die Währungshüter mussten die Zinsen weit über die rein binnenwirtschaftlichen Bedürfnisse hinaus erhöhen. Nur so ließ sich den von einer Peso-Abwertung ausgehenden Inflationsgefahren begegnen (Kurs zum EUR: 21,37). Die stramme Zinspolitik ist letztlich eine Folge der Politik des übermächtigen Nachbarn USA. Sie brachte den Peso immer wieder unter Druck und zwang die Notenbank zur Stützung durch höhere Zinsen.
Ergebnis ist eine weitverbreitete Skepsis der mexikanischen Unternehmen. Sie hemmt die Investitionsbereitschaft. Der Auftragseingang aus dem In- und Ausland nimmt ab. Die Produktion geht zurück. Und damit auch Ausgaben für die Beschaffung von Gütern. Zugleich wird Personal abgebaut. Der Einkaufsmanager bleibt mit 49,1 Punkten unterhalb der Expansionsschwelle.
Fazit: Es geht weiter bergab. Die Währungshüter werden allerdings eher den Außenwert im Auge behalten, um die Verschuldung stabil zu halten.
Empfehlung: Wir halten die Dollaranleihe mit der Laufzeit bis 2021 für interessant, die derzeit etwa 2,3% Rendite bietet.