Düstere Konjunktur-Wolken über Großbritannien
Unternehmen blicken mit düsterer Mine auf die Konjunktur
Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global gab im Mai um 6,4 Punkte auf 51,8 Punkte im Vergleich zum April nach. Das ist nur noch knapp über der Expansionsschwelle. "Die Umfragedaten deuten darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum fast zum Stillstand gekommen ist, während der Inflationsdruck auf ein noch nie dagewesenes Niveau gestiegen ist", sagte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global Market Intelligence. Auch andere Akteure stoßen in dieses Horn: Der britische Industrieverband beklagt die miese Investitionsstimmung. Der IWF hat berechnet, dass UK im kommenden Jahr das niedrigste Wirtschaftswachstum aller G7 Staaten haben wird.
Die Verbraucherpreisinflation ist auf 9% gestiegen. Dass die Bank of England diese hohen Teuerungsraten mit ihrer Geldpolitik effektiv einhegen kann, glaubt derzeit niemand so recht. Darum laufen sich am Arbeitsmarkt die Gewerkschaften warm. Die Bahn-Gewerkschaft droht für den Sommer mit Großstreiks. Die Kreise ziehende Party-Affäre um Premier Boris Johnson und Missbrauchsvorwürfe gegen Abgeordnete seiner konservativen Partei lähmen Großbritannien politisch.
Spekulationen gegen das Pfund bieten sich an
Im mittelfristigen Trend geht es daher weiter abwärts für das Pfund. Die Analysten der Credit Suisse sehen aus charttechnischer Sicht im Cable noch ein maximales Aufwärtspotenzial in der Korrektur bis 1,284. Auf der Unterseite markiert die Unterstützung bei 1,234 die das Ende der Korrekturzone. Fällt das Paar unter dieses Niveau, ist die technische Korrektur beendet und der Weg frei Richtung 1,20.