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Aus der "weichen Landung" wird wohl nichts

Enttäuschung über die britischen Inflationsdaten

10 Pfundnoten frisch aus der Druckerpresse mit Konterfei von König Charles III. © Bank of England
Die Inflation in Großbritannien bleibt hoch - höher als erwartet. Gleichzeitig schwächelt die Konjunktur durchgängig weiter. FUCHS-Devisen erklären, wie sich Anleger in diesem Umfeld in Großbritannien positionieren sollten.

Wir sehen für Großbritannien kaum noch Chancen auf eine "weiche Landung" der Konjunktur. Die aktuellen britischen Inflationsdaten bleiben sehr hoch. Der Verbraucherpreisindex liegt auf Jahresbasis bei 10,1% (zuvor: 10,4%). Die Erwartungen lagen bei immerhin 9,8%. Die Kernrate stagniert bei 6,2%. Auf Monatsbasis stiegen die Verbraucherpreise um 0,8% (Erwartung: 0,5%).

Erwarteter Zinshöhepunkt verschiebt sich nach oben

Vor diesem Hintergrund revidieren die Banken ihre Zinserwartungen. Bislang waren sie der Ansicht, dass der Zinshöhepunkt bei 4,5% erreicht sein würde. Das hatte die Notenbank Bank of England so prognostiziert. Aktuell liegt der Zinssatz bei 4,25%. Die Citybank rechnet inzwischen mit 5% bis August. Andere Analysten sehen das Zinsniveau sogar bei 5,25%.

Damit dürfte eine Rezession in Großbritannien kaum zu vermeiden sein. Denn konjunkturell läuft es auf der Insel bereits heute nicht gut. Die Industrieproduktion sank im Februar Monatsvergleich um 0,2%. Der Januar-Wert wurde auf -0,5% nach unten korrigiert. Der Dienstleistungssektor gab im Februar um 0,1% nach. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,8% auf 3,9%. Die Streiks gehen unterdessen weiter: Die Pflege-Gewerkschaft droht mit Arbeitsniederlegungen bis Weihnachten.

Schlechte Aussichten für das Pfund

In diesem Inflationsumfeld dürften die USA und die Eurozone weit vor Großbritannien geldpolitisch im restriktiven Bereich ankommen. Auch konjunkturell sieht es nahezu überall besser aus als in Großbritannien. FUCHS-Devisen würden in diesem Umfeld das Pfund maximal zu Diversifikationszwecken ansteuern. Von britischen Anleihen halten wir Abstand.

Wer in den britischen Aktienmarkt investieren möchte, sollte defensive Werte und Banken in Augenschein nehmen. Eine relative Sicherheit dürfte etwa der Spirituosen-Gigant Diageo (ISIN: GB 000 237 400 6) bieten. Die Kurse der Banken sind im Zuge der März-Turbulenzen tief gefallen, ihre Einnahmen aus dem Kreditgeschäft dürften angesichts steigender Zinsen zulegen. Barclays (ISIN: GB 003 134 865 8) und die HSBC (ISIN: GB 000 540 528 6) sind einen Blick wert.

Fazit: Die Aussichten darauf, dass Großbritannien immerhin nur in eine Stagflation rutscht, verdüstern sich. Anleger sollten in Großbritannien sehr selektiv und zurückhaltend investieren.
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