Euro als Anlagewährung wenig attraktiv
Offiziell hat die EZB kein eigenständiges Mandat für die Währungspolitik auf der internationalen Ebene. Dies ist Sache der Finanzminister. Doch das hält die EZB ebenso wenig wie weiland die Bundesbank davon ab, den Außenwert der Währung ins Visier zu nehmen. Wie schon bei den Überschneidungen von Finanz- und Geldpolitik gilt auch hier: Was sich analytisch sehr schön trennen lässt, ist in der Praxis unauflöslich verbunden.
Leichter Aufwertungssog
Von daher kommt die EZB aktuell gar nicht umhin, Wechselkurspolitik durch verbale Interventionen zu betreiben. Natürlich kann es den Euro-Hütern nicht gefallen, dass die Aufwertung des Euro den ohnehin zu flachen Inflationstrend weiter schwächt. Sie werden also den Euro nach Kräften schlecht reden. Obwohl er selbst jetzt nach den Kaufkraft-Parametern der OECD immer noch leicht unterbewertet ist – eben wegen des schwachen Inflationstrends. Dieser verläuft eindeutig flacher als im Dollar. Und das erzeugt einen leichten Aufwertungssog.
Daran wird sich zunächst kaum etwas ändern: Der Ausblick für die Eurozone hat sich nicht verändert. Und die EZB hat bei ihren Instrumenten auch kaum Spielraum: Wenn das Maximum an Lockerung erreicht ist, dann kann es nur noch „weiter so“ geben.
Fazit: Der Euro dürfte vor allem gegenüber dem Dollar nicht mehr sehr allzu viel Luft nach oben haben. Das macht ihn als Anlagewährung nicht attraktiv.