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FUCHS-Prognose im November 2019

Euro arbeitet an Trendwende

Der Euro bildet einen Boden aus. Copyright: Pixabay
Wir berichteten zuletzt immer wieder von der anhaltenden Euro-Schwäche (siehe Artikel). Diese ist mitnichten überwunden. Aber im Chartbild zeigt sich, dass die Bodenbildung voran schreitet. Darum sehen wir uns dazu veranlasst, unsere Bandbreiten neu anzupassen.

Der Euro beginnt eine Bodenbildung gegenüber dem US-Dollar. Fundamntal untermauert wird das von der US-Notenbank Fed. Die hat am Mittwoch die Leitzinsen für die USA erneut gesenkt. Es ging um 25 Basispunkte auf 1,50% bis 1,75%% abwärts. Zwar hat Fed-Chef Jerome Powell betont, dass diese wieder eher eine „präventive" Maßnahme sei, weil die US-Wirtschaft stark genug sei. Dennoch sinkt der Zinsvorsprung der USA gegenüber der Eurozone etwas. Das gibt der Gemeinschaftswährung Aufwertungsspielraum.

Die Kurve wird flacher

Die Luft nach oben ist auf Sicht von drei Monaten allerdings begrenzt. Zum einen hat der Euro von seinem Tief bei 1,09 EURUSD bereits einen guten Weg zurück gelegt (akt. 1,1164). Hinzu kommt, dass bei 1,12 der langfristige Abwärtstrend des Währungspaares verläuft. Dass der schnell und dauerhaft übersprungen wird, ist eher unwahrscheinlich. Voraussichtlich wird der Euro noch einmal einen kurzen Rücksetzer in den Bereich um 1,11 machen. Tiefer als 1,10 EURUSD darf es dabei nicht gehen, sonste wäre die Trendwende abgeblasen.

Wir hatten Ihnen diese Umkehrformation und den Aufbruch des Euro nach oben bereits für das vierte und erste Quartal avisiert. Für das vierte Quartal passen wir das untere Ende der Range nun ein Stück nach oben auf 1,10 EURUSD an (vgl. Tab.). Auch für das erste Quartal haben wir das untere Ende auf den langfristigen Abwärstrend an. Springt das Währungspaar darüber, dürfte aus dem Ausbruch über den technischen Widerstand bei 1,12 eine Unterstützung werden. Für den weiteren Jahresverlauf halten wir an unserer Prognose für die Wechselkurs- und Zinsentwicklung fest. Die US-Notenbank wird mit Zinssenkungen pausieren.

Das Pfund erholt sich, der Yen bleibt stark

Das britische Pfund hat sich erwartungsgemäß deutlich erholt. Von 0,90 trieb es den Euro auf 0,86 EURGPB zurück. Die Furcht vor einem harten Brexit wurde ausgepreist. Viel mehr Perspektive nach oben hat das Pfund aber nicht. Das Jahreshoch des Pfundes von 0,85 dürfte kaum überschritten werden. Kurzfristig hat die Währung also kaum noch Luft nach oben. Wer auf einen Pfund-Anstieg im Zuge des Brexit-Exit gesetzt hatte, macht jetzt Kasse oder zieht mindestens einen Stopp ein. Das gilt auch für UK-Aktien (vgl. FUCHS-Kapitalanlagen).

Auch der Yen setzt seine Klettertour weiter fort. Die Suche nach dem sicheren Hafen in Asien treibt die Währung weiter an. So lange die Lage in Hongkong derart angespannt bleibt, das im Zuge der anhaltenden Proteste nun sogar in eine Rezession gerutscht ist (Q3 BIP -2,9% ggü. Vj.), wird der Kapitalabzug aus dem Stadtstaat anhalten. Das schiebt den Yen an, aber auch der Singapur-Dollar profitiert vom Geldexodus aus Hongkong.

Auf der Zinsseite gibt es weiterhin den Zug nach unten – aktuell voran in den USA. Dort ticken die kurzen Sätze weiter nach unten, bewegen sich exakt in unserer Prognoserange. Die Renditen der deutschen Staatsanleihen sind dagegen etwas angezogen. Sie stiegen von -0,70% auf -0,40% an. Darum passen wir das obere Ende unserer Range etwas an. Viel Luft für große Zinssteigerungen sehen wir aber nicht. Das gibt die Konjunkturlage noch nicht her. Und auch von der Rohstoffseite gibt es noch keinen Inflationsdruck.

FD_191101_2FUCHSPORG_neu2019

i

FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate

Kurs Vorjahr

Kurs aktuell

4. Quartal 2019

1. Quartal 2020

2. Quartal 2020

3. Quartal 2020

Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr.

USD

1,16

1,11

1,10 – 1,14

1,12 - 1,15

1,10 – 1,15

1,12 – 1,17

CHF

1,13

1,09

1,07 – 1,12

1,08 – 1,10

1,05 – 1,10

1,07 – 1,11

GBP

0,90

0,86

0,85 – 0,90

0,85 – 0,90

0,85 – 0,93

0,85 – 0,93

JPY

130,00

120

115 -120

110 - 118

110 - 118

110 - 120

3-Monats Geld

-0,59

-0,65

-0,50 – - 0,75

-0,70 – -0,50

-0,70 – -0,50

-0,70 – -0,50

10-Jährige Bund

-0,35

-0,40

-0,75 – -0,30

-0,75 – -0,50

-0,80 – -0,50

-0,80 – -0,40

$

JPY

111,00

108

103 -109

105 - 110

105 - 110

110 - 120

3-Monats Geld

2,15

1,55

1,50 –1,75

1,50 – 1,75

1,75 – 2,00

1,75 – 2,20

10-Jährige Treasuries

2,10

1,69

1,40 – 1,80

1,20 – 1,60

1,20 – 1,50

1,50 – 2,00

Fazit: Im Trend sind unsere Progonsen unverändert. Wir passen lediglich die Bandbreiten insbesodnere für das aktuelle Quartal an die aktuelle Entwicklung an, da die Schwankungen nicht mehr so groß sein dürften.

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