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Die EZB handelt im März

Euro bekommt eine neuen Perspektive

Papierschiff, gefaltet aus Euro-Scheinen. Copyright: Pixabay
Die Handlungsperspektive für die Europäische Zentralbank wird immer klarer sichtbar. Ab März werden die Euro-Geldpolitiker den Liquiditätshahn deutlich zudrehen. Die Devisenmärkte beginnen noch etwas zögerlich, das zu antizipieren. Nach einer volatilen Bodenbildung stehen daher Trendwechsel an.

Der Euro lotet seinen Tiefpunkt aus. Am deutlichsten wird das gegenüber dem US-Dollar sichtbar. Gegen den Greenback hat der Euro binnen eines Monats zweimal die Marke von 1,15 EUR|USD verteidigt. Der Dollar hat zwar die Fed im Rücken, denn die US-Notenbank wird schon im November ihre Anleihekäufe beginnen, zu reduzieren.

Stabilisator für den Euro ist eine veränderte Kalkulation der Marktteilnehmer zum EZB-Timing. Ähnlich wie vor einigen Monaten bei der Fed rechnen immer mehr Beobachter damit, dass die Europäische Zentralbank ihre geldpolitische Wende unter dem Inflationsdruck ebenfalls vorzieht. So dürfte die EZB ihr Corona-Anleihe-Notkaufprogramm im März 2022 nicht nur reduzieren, sondern vollständig auslaufen lassen. Das würde die Anleihekäufe von 80 auf 20 Mrd. Euro im Monat reduzieren.

EZB dreht im März bei

Zudem bleibt der Inflationsdruck – über hohe Energiepreise, Lebensmittelkosten, enge Rahmenbedingungen bei Lieferungen (Verfügbarkeit und Preise – ebenfalls hoch. Die von den Notenbanken avisierte Entspannung wird länger auf sich warten lassen. Wir gehen davon aus, dass der akute Inflationsdruck erst gegen Ende des ersten Quartals 2022 allmählich auslaufen wird. Dann ist die Heizsaison vorüber, die globalen Lieferketten können sich ohnehin nur langsam neu eintakten und dann dürfte auch das Corona-Geschehen wieder abflachen. Denn es ist gut möglich, dass China im Winterhalbjahr zu neuen restriktiven Maßnahmen (z.B. Hafenschließungen) greifen wird.

Für den Euro ist damit die zeitliche Perspektive für seine große Schwäche klar. Bis zum Jahresende bleibt die Gemeinschaftswährung strukturell gegen viele andere Währungen unter Druck (vgl. FD vom 8.10.). Ab dem Jahreswechsel dürfte die EZB-Straffungspolitik deutlicher absehbar werden. Das wird den Euro dann beginnen, zu stützen. 

Franken und Pfund vor Richtungswechseln

Dieses Szenario zeichnet sich insbesondere gegenüber dem Franken ab. Die Fluchtwährung ist wieder kräftig auf 1,07 EUR|CHF angestiegen. Allerdings prallt der Franken dort wieder auf eine zunehmend sichtbare Mauer. Für weitere Kurssteigerungen fehlt dem Franken die Kraft. Möglicherweise auch deshalb, weil die SNB dieses Level verteidigt. Angesichts der neuen Perspektiven auf die EZB wird es der Franken aber ohnehin schwer haben, über diese Hürde zu springen. Darum lohnt sich nun wieder ein taktischer Long-Einstieg in EUR|CHF. Der Kurs könnte bis zum Jahresende wieder auf 1,0850 anziehen. Der übergeordnete Aufwärtstrend des Franken ist an dieser Stelle zwar noch intakt. Die volatile Bodenbildung in dieser Range wird sich aber fortsetzen. Und perspektivisch steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Trendwende des Euro gegenüber dem Franken nach oben. 

Besonders aussichtsreich ist momentan eine Longposition in EUR|GBP. Neben der sich verändernden Einschätzung zur EZB-Politik, die den Euro stützt, wirken die Versorgungsprobleme in UK bremsend auf das Pfund. Da das Pfund gegenüber dem Euro aber schon stark gestiegen ist und nun auch bei 0,8450 an einen starken technischen Widerstand stößt, ist ein Richtungswechsel wahrscheinlich. In den nächsten ein bis drei Monaten könnte EUR|GBP gut auf 0,86 zurück klettern.

Fazit: Der Euro wird noch schwächeln, diese Phase läuft aber aus. Denn schon bald laufen die Politiken von Fed und EZB wieder parallel. Das wird dem Pfund und dem Franken eine neue Trendrichtung geben. Einstweilen gibt es schon während der volatilen Bodenbildung gute Trading-Chancen.

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