Euro vorerst ausgereizt
Der Euro hat bei 1,20 EUR|USD zunächst seinen maximalen Bewegungsspielraum ausgereizt. Fundamental gibt es keine neuen Impulse. Nach wie vor schlägt sich die Eurozone im Vergleich zu den USA etwas besser in der akuten Bewältigung der Corona-Krise. Allerdings haben die Märkte inzwischen eingepreist, dass die US-Notenbank zusätzliche Liquidität weiter aus dem Vollen schöpfen und die Zinsen keinesfalls anheben wird. Die beiden großen Währungsblöcke haben sich somit wieder in einem neuen Kräftegleichgewicht eingependelt.
Euro hat keine eigene Kraft
Der Spielraum für den Euro nach oben wird derzeit vor allem technisch begrenzt. Denn bei 1,20 verläuft der mittelfristige Abwärtstrend der Gemeinschaftswährung. Der begann im Jahr 2007 bei einem Wechselkurs von damals 1,60 EUR|USD. Im Tief lag das Währungspaar bei 1,05 EUR|USD. Der Euro stößt nun also wieder an den fallenden Abwärtstrend und es ist unwahrscheinlich, dass er den zügig überwindet. Schließlich strotzt die Gemeinschaftswährung gerade nicht selber vor Kraft, sondern ist lediglich etwas weniger schwach als der Dollar.
Dass der Euro nicht aus sich heraus stark ist, wird beim Blick auf den Kurs von EUR|CHF sichtbar. Gegen die Währung der Eidgenossen kommt der Euro nicht vom Fleck. Im Gegenteil: Die Gemeinschaftswährung legt wieder den Rückwärtsgang ein. Wir hatten in unserer Prognose auf den Deckel bei 1,08 EUR|CHF hingewiesen. Dort hat der Euro wieder nach unten gedreht und wird jetzt in Richtung 1,06 ans untere Ende der Seitwärtsrange zurückfallen.