Eurolands Stagnation belastet die Währung
Das Wachstum in der Eurozone ist nahezu zum Stillstand gekommen. Für das 4. Quartal werden 0,2% Plus erwartet. Und die näher zum aktuellen Rand liegenden Daten deuten auf weitere Abschwächung hin.
Der Einkaufsmanager-Index für die verarbeitende Industrie steht schon seit Monaten tief im Kontraktionsbereich. Das entspricht der rückläufigen Industrieproduktion. Sie befindet sich derzeit 1,7% unter dem Vorjahresmonat. Ursache ist der deutlich abgeschwächte Export. Er leidet sichtbar im Zuge der Handelskonflikte. Positive Impulse kamen bislang aus dem Service-Sektor, der auf die Binnennachfrage baut.
Deutschlands Größe bremst den Gesamt-Schnitt
Deutschland ist momentan der größte Bremsklotz der Eurozone. Aufgrund des überdurchschnittlichen Gewichts der Industrie in der deutschen Wirtschaft und der ebenso überdurchschnittlichen Exportorientierung, fällt der Abschwung hierzulande besonders scharf aus.
Vor diesem Hintergrund ist eine Wende in der Geldpolitik auf absehbare Zeit sehr unwahrscheinlich. Höhere Zinsen in der Eurozone stehen nicht zur Debatte. Allerdings scheinen die Euro-Hüter mittlerweile die Risiken der ultra-expansiven Politik höher einzuschätzen als die positiven Effekte. Daher gilt vorerst, dass sie den Ball an die Regierungen zurückspielen. Diese sollen mit expansiverer Finanzpolitik neue Impulse schaffen.
Fazit: Unter diesen Voraussetzungen bleibt der Euro schwach. Wir meiden ihn als Anlagewährung und halten ihn nur aus Liquiditäts- (laufende Verpflichtungen) und Sicherheitsgründen (Heimatwährung).