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Kaufprogramm der EZB

Europäische Zentralbank verkündet Verlängerung

Das Inflationsziel soll durch eine Verlängerung des Anleihenkaufprogramms in erreichbare Nähe rücken.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird nach ihrer Dezember-Sitzung (8.12.) die Verlängerung ihres Anleihenkaufprogramms verkünden. Denn das bisherige Kaufprogramm im Volumen von 80 Mrd. Euro monatlich reicht nicht aus, die Inflation in die Nähe des EZB-Ziels von „unter, aber nahe 2%“ zu bringen. EZB-Präsident Mario Draghi kündigte diesen Schritt bereits am vorigen Donnerstag implizit an. Der Basis-Effekt beim Ölpreis, der die Inflationsrate nach oben treibt, werde nicht ausreichen, die Inflationsentwicklung „nachhaltig in Richtung des EZB-Ziels“ zu bewegen, so Draghi. Mit der Verlängerung des Kaufprogramms wird die EZB ihre Kaufregeln anpassen müssen. Sonst kommt sie nicht (mehr) auf das angepeilte Volumen von 80 Mrd. Euro je Monat (FB vom 05.09.). Es wird voraussichtlich zwei Regelanpassungen geben:
  1. Die EZB wird künftig auch Anleihen kaufen, deren Rendite unterhalb des Einlagenzinses (-0,4%) liegt. Das wird den Kursen am Anleihenmarkt nochmal einen kleinen Schub geben. Denn Käufe von Papieren mit einer negativen Verzinsung wären dann noch immer ein gutes Geschäft, wenn sie später an die EZB weiterverkauft werden können. Entsprechend dürften die Renditen über die gesamten Laufzeiten erneut nachgeben.
  2. In einem zweiten Schritt wird die EZB die Anteile erhöhen, die sie von jeder Staatsanleihe aus dem Euroraum kaufen darf. Bisher sind das maximal 33% einer einzelnen Emission (ISIN-Regel). Diese Quote dürfte  auf 50% aufgestockt werden.
Zu dieser zweiten Regeländerung dürfte Deutschland die EZB ungewollt nötigen. Denn aufgrund der guten Haushaltslage gibt es auf Dauer nicht genügend viele Emissionen deutscher Staatspapiere. Die EZB muss also mehr Volumen einer bestimmten Anleihe kaufen, wenn sie ihre generellen Länder-Quoten in Europa einhalten will. Diese liegen bei maximal 33% aller Anleihen eines Staates. Das ist wichtig, denn es ist das letzte Argument der EZB um zu belegen, dass die Geldhüter keine direkte Staatsfinanzierung betreiben. Reicht das nicht, folgt in einem dritten Schritt der Kauf von Aktien. Dies wird in Form von ETF geschehen, glaubt auch die Commerzbank in einer Analyse. Denn (nur) dann wird die EZB nicht direkt Anteilseigner an Unternehmen.

Fazit: Die EZB wird ihre Anleihenkäufe über März 2017 hinaus fortsetzen. Erst ab Anfang 2018 wird die Diskussion über ein schrittweises Zurückführen der Anleihenkäufe ernsthaft geführt werden.

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