Experten prognostizieren stabile Wechselkurse und Zinsen
Stabile Wechselkurse und Zinsen – das erwarten die Volkswirte der von uns befragten Banken für die kommenden 12 Monate. Die Unterschiede in den Prognosen zum Vorquartal sind gering. Der Medianwert für Euro-Dollar auf Sicht von drei Monaten, also für das Ende des Jahres, liegt bei 1,10; Ende Juni waren es 1,09. Für Ende September 2025 werden von den Banken im Mittel Wechselkurse von 1,12 EUR|USD angenommen, vor drei Monaten waren es 1,11.
Die Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa bleibt groß. Deutsche Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit sollen in zwölf Monaten im Mittel 2,58% bringen, während es im Dollar 3,90% sind. Commerzbank, Berenberg und Pictet Wealth Management betonen, dass die Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) entscheidend für die künftige Entwicklung des US-Dollars im Vergleich zum Euro und Yen sind. Besonders die Rückkehr zur Disinflation in den USA könnte die Attraktivität des Dollars tangieren.
Zinsentwicklung als Schlüsselfaktor
Commerzbank und CIBC erwarten ein langsameres Wirtschaftswachstum in den USA, was den Dollar unter Druck setzen könnte. CIBC und Berenberg verweisen zudem auf eine gewisse wirtschaftliche Stabilität in Europa, die dem Euro im Vergleich zum Dollar Auftrieb geben könnte. Eine wichtige Erkenntnis der Diskussion ist, dass der USD kurzfristig als Kaufgelegenheit gilt, während mittelfristig eine Abwertung erwartet wird.
Prognosen im Fokus
Die Commerzbank erwartet einen Anstieg des Euros gegenüber dem Dollar auf 1,13 bis Mitte 2025 sowie eine Schwankung zwischen 162 und 170 Yen bis Ende 2025. Berenberg sieht eine leichte Aufwertung des Euros, hebt jedoch hervor, dass die EZB möglicherweise langsamer vorankommt als die Fed.
Langfristige Risiken für den US-Dollar
Die CIBC prognostiziert kurzfristige Stärke des US-Dollars, vor allem vor der US-Präsidentschaftswahl. Langfristig sei jedoch eine Abwertung zu erwarten. Berenberg sieht einen leichten Abwertungsdruck auf den Dollar und erwartet, dass die Fed aggressiver vorgeht als die EZB.
Stärken des japanischen Yens
Die Bank of Japan wird trotz Zinserhöhungen an einer lockeren Geldpolitik festhalten, betont die Commerzbank. Das könnte den Yen schwächen. Pictet Wealth Management verweist auf politische Entwicklungen in Japan, die den Yen unterstützen könnten.