Fed-Bericht zu US-Wirtschaft belebt Druck auf den Euro
Euro und Dollar bleiben im Bann der US-Zinspolitik. Und diese bleibt im Bann von Inflation und Arbeitsmärkten. Der Zinskurs der Fed bleibt straff – vorerst. Zwar flaut die Konjunktur ab. Aber nicht in gleichem Maße der Druck auf den US-Arbeitsmarkt und damit der Lohndruck. „Unter der Oberfläche“ ist die Fließgeschwindigkeit des breiten US-Wirtschaftsstromes sogar schneller als gedacht“, kommentieren die Ökonomen der US-Notenbank in ihrer aktuellen Stellungnahme zur Wirtschaftslage (Beige Book).
Die Lage am Arbeitsmarkt ist von hoher Bedeutung für die US-Notenbank. Denn die Arbeitslosigkeit gering zu halten, ist der „2. Auftrag der Fed“, neben der Preisstabilität. Dieses Ziel ist erreicht, das andere liegt in weiter Ferne. Somit ist der Kurs von Jerome Powell & Friends glasklar: Sie müssen die Zinsen weiter anheben und die Geldmenge verknappen.
Land in Sicht
Doch es ist Land in Sicht. Die Nachfrage im verarbeitenden Gewerbe kühlt ab. Die Wohnungsnachfrage geht sogar stark zurück. Im Groß- und Einzelhandel bauen sich Lagerbestände auf. Einige Einzel- und Großhändler versuchen bereits, gehortete Waren durch Rabatte und Werbeaktionen abzuräumen. Wir erwarten, dass sich diese Tendenzen verstärken. Rabattaktionen sind quasi eine natürlich Folge von Lageraufbau, insbesondere bei Saisonwaren. Das bremst die Preissteigerungstendenzen.
Bleibt der Lohndruck. Die Marktbedingungen für Arbeitnehmer sind noch immer gut. Für Unternehmer bleibt die Lage angespannt. Es herrscht ein recht hohes Maß an Wechselbereitschaft. Die US-Firmen bieten als Reaktion auf die „Abwerbung“ von Mitarbeitern eine Mischung aus höheren Löhnen und erweiterten Lohnnebenleistungen sowie anreizbasierte Boni an. Erst allmählich geht mit Blick auf die Konjunkturabkühlung die Nachfrage nach Arbeitskräften zurück. Entlassungen stehen aber bislang nicht auf der Tagesordnung.
Fazit: Solange der Arbeitsmarkt robust ist, wird die Fed straff auf Zinserhöhungskurs bleiben. Und bislang gibt es angesichts des Angebots an Arbeitskräften keine Anzeichen, dass sich die Lage deutlich entspannt. Somit herrscht weiter Druck auf EUR|USD.
Empfehlung: Auf Sicht von 3 Monaten weiter Dollarbestände aufbauen und halten, danach auf Umschwung einrichten.