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FUCHS-Devisenprognose Juli 2021

Fed bremst Dollar-Anstieg aus

Die US-Wirtschaft wächst dynamisch und zieht die Inflation hoch. Zugleich bremst die US-Notenbank mit Worten, aber noch nicht mit Taten. Das zeigt bereits Wirkung. Die Frage ist aber: Wie lange wird das funktionieren?

Die USA sind zu Beginn des dritten Quartals der entscheidende Impulsgeber an den Finanzmärkten. Das US-Wirtschaftswachstum ist äußerst dynamisch und scheint sich sogar weiter zu beschleunigen. Die Nachfrage in vielen Sektoren ist groß und es gibt starke Nachhol-Effekte. Teilweise überhitzen einige Sektoren bereits. Das zeigt sich etwa bei der Bauwirtschaft und wirkt sich stark auf die Rohstoffpreise aus. Das treibt die Hauspreise zusätzlich an (vgl. S. 1).

Eine klar sichtbare Folge davon: Die US-Inflationsrate steigt. Sie lag zuletzt bei 5%. Vor diesem Hintergrund hat die US-Notenbank nun ihre geldpolitische Wende terminiert. Diese soll zwar eher stattfinden als bisher angekündigt. Die Fed will aber trotz der aktuellen Entwicklungen die Zinsen erst im Jahr 2023 erhöhen. Für 2021 soll die US-Inflation bei 2,5% liegen.

Fed bremst Dollar-Schwung

Die Fed hat den Märkten damit klare Sicht verschafft und perspektivisch Aufwertungsdruck aus dem US-Dollar genommen. Das zeigt sich bei der Kursentwicklung insbesondere gegenüber dem Euro. Der Greenback ist zwar bis auf 1,18 EUR|USD und damit fast das untere Ende unserer Prognose-Range herangelaufen. Dort geht es aber nicht so recht weiter. Da auf diesem Niveau auch technische Widerstände verlaufen, erwarten wir auch weiterhin, dass der Dollar nicht weiter an Wert zulegen wird.

Für dieses Szenario spricht, dass die Worte der Fed an den Märkten bereits Wirkung entfalten. Der US-Zinsanstieg hat sich deutlich verlangsamt. Die Renditen am langen Ende sind sogar wieder unter 1,48% gefallen. An den Märkten baut sich also kein größerer Zinsvorsprung für die USA auf. Das wird dem Euro und auch dem Yen in den nächsten drei Monaten helfen, Terrain gegenüber dem Dollar zurück zu erobern.

Franken-Angriff läuft

Wie prognostiziert läuft auch der Angriff des Euro auf den Franken in Richtung 1,11 EUR|CHF. Das Währungspaar ist inzwischen von 1,0850 EUR|CHF auf 1,0970 EUR|CHF gelaufen. Dort steht eine kleine technische Hürde, die auf Wochensicht schwierig zu überwinden sein könnte. Mit Blick auf drei Monate gehen wir angesichts der wirtschaftlichen Öffnungsperspektiven in der Eurozone aber weiter davon aus, dass die Gemeinschaftswährung gegen den Franken zulegen wird. Auf Sicht von 12 Monaten ist das Bild der Euro-Stärke aber nicht mehr so klar. Gut möglich, dass dann bei weiter anziehenden Inflationsraten und einer Ausweitung des negativen Realzinses in der Eurozone der Franken wieder stärker gefragt ist. Daher taxieren wir die Range bei EUR|CHF bei diesem Horizont auch weiter nach unten.

Aussie-Short, die Zweite

Vor vier Wochen hatten wir Ihnen an dieser Stelle ein Short auf EUR|AUD empfohlen. Diese Spekulation ist ziemlich aufgegangen, wobei der Euro inzwischen wieder gegen den AUD nach oben auf 1,5865 EUR|AUD anläuft. Unsere fundamentalen Überlegungen (Zinsvorsprung AUD, Rohstoffpreisanstieg) sind weiter intakt. Daher glauben wir weiter an unser Szenario und würden die Short-Spekulation erneut wiederholen, mit Kursziel 1,5725 EUR|AUD, weil die Seitwärtsrange etwas enger zusammenläuft. 

Fazit: An den Forex-Märkten ist derzeit wenig in Bewegung. Die Fed versucht mit Worten, den Dollar zu zügeln. Das funktioniert und eine Gegenbewegung ist wahrscheinlich.

Empfehlung: Chancen sehen wir weiter vor allem in einer Euro-Aufwertung gegenüber dem Franken und einer neuen Ausssie-Stärke.

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