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Gratwanderung der US-Notenbank voraus

Fed kommt unter politischen Druck

Die Zinssenkungserwartungen für die USA verblassen gerade. Denn die Wirtschaft läuft, die Inflation bleibt hoch. Die US-Notenbank dürfte in den nächsten Monaten und unter Präsident Donald Trump unter größeren politischen Druck kommen, die Zinsen zu senken. Wie können sich Anleger auf die Gradwanderung der Fed einstellen?

In den USA wird in den nächsten Monaten der politische Druck auf die Notenbank erheblich wachsen. Die US-Konjunktur läuft nach Einschätzung von Fed-Chef Jerome Powell zwar weiter "erstaunlich robust". Das deutet darauf hin, dass die Fed die Märkte weiter darauf vorbereitet, dass sich weitere Zinssenkungen in die Zukunft verschieben werden. 

Hohe Leitzinsen werden in den USA zu einem Problem

Die Fed wird mit ihrer Linie hoher Zinsen aber dem politischen Willen und einem hohen finanziellen Druck zuwider laufen. Ein wachsendes Problem sind die US-Schulden. Die Verschuldung der USA erreicht mit mehr als 120% im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt ein noch höheres Niveau als nach dem zweiten Weltkrieg. Die Aussichten für eine Verbesserung stehen unter einer Trump-Präsidentschaft nicht gut. Das Zwillingsdefizit dürfte zunächst weiterwachsen. Die Zinslast übersteigt mittlerweile den Militärhaushalt und belastet die öffentlichen Kassen. 

Der Immobiliensektor kämpft mit den relativ hohen Preisen und hohen Zinsen. Die sind zwar gegenüber der Vorwoche leicht gesunken (6,69%), bewegen sich aber auf Fünfjahressicht im oberen Bereich.Die Ausfallraten für Hypotheken haben sich zuletzt beschleunigt und liegen bei mehr als 10%.

Politischer Druck wird wachsen

Der Notenbank steht darum in den nächsten Monaten eine schwierige Gradwanderung bevor. Der politische Druck, die Zinsen zu senken, dürfte zunehmen. Wir erwarten zudem, dass der Druck wachsen wird, dass die Notenbank auch am langen Ende die Zinsen durch Anleihekäufe wieder drücken soll (Zinskurvenkontrolle nach japanischem Muster). 

Von einer solchen Entwicklung können Anleger profitieren. Der Amundi US Curve Steepening (WKN LYX00G) ist ein thesaurierender ETF, der von einem Anstieg der US-Zinsstrukturkurve profitiert. Das gelingt, indem eine Long-Position in 2-jährigen Staatsanleihen mit einer Short-Position in 10-jährigen Staatsanleihen kombiniert wird. Die jährlichen Gesamtkosten beziffern sich auf 30 Basispunkte.

Dollar steigt vorerst weiter

Lukrativ ist auch der Fonds (WKN A0LGP4). Der schüttet halbjährlich die Erträge aus (aktuelle Ausschüttungsrendite 3,85% p,a.). Wer auf regelmäßige Erträge verzichten möchte wählt die thesaurierende Variante (WKN A0X8SJ). Beide ETF weisen eine jährliche Gesamtkostenquote von 7 Basispunkten auf und werden physisch repliziert. Ziel sind US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 7 bis 10 Jahren.

Für den Dollar sehen wir kurzfristig weiter gute Chancen auf Kursgewinne. Um an dieser Bewegung zu partizipieren, greifen risikobereite Anleger zu einem Mini-Future auf das Währungspaar. UBS bietet mit der WKN UP1HC9 eine Möglichkeit mit einer Basis bei 1,1040 und einer K.O-Schwelle bei 1,0930. Der Open-End offeriert mit einem Bezugsverhältnis von 100 und einem Kurs bei 5,04 einen Hebel von knapp 20.

Fazit: Der politische Druck auf die Fed wird steigen, die Notenbank sanft einlenken. Dabei werden auch Anleihenkäufe wieder auf die Agenda kommen. Die Unabhängigkeit der Währungshüterin wäre abermals in Frage gestellt. Mittelfristig wird eine expansive Geld- und Zinspolitik dem US-Dollar schaden.
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