Franken-Abwertung kommt SNB gelegen
Beim Franken stehen die Zeichen weiter auf Schwäche - zumindest vorübergehend. Ursache ist die Schweizer Nationalbank (SNB). Während die Federal Reserve strafft und die EZB bald mit ihrer Straffung beginnen wird, bleibt die SNB weiter locker. Die Schweiz habe eine "autonome Politik mit Fokus auf die Preisstabilität", so SNB-Chef Thomas Jordan auf einer Veranstaltung am Mittwoch in Baden. Die Inflation (April: 2,5%) ist noch vergleichsweise niedrig. Die SNB erwartet zudem eine baldige Rückkehr in den Zielbereich zwischen 0% und 2%. Anzeichen einer Lohn-Preis-Spirale seien für die Schweiz nicht erkennbar.
Sowohl Dollar als auch Euro werten zum Franken auf
EUR|CHF setzt seinen moderaten Erholungskurs fort. Von der Parität Anfang März ging es bereits wieder auf in der Spitze 1,05. Unterbrochen wird die Bewegung immer wieder von Rücksetzern, die Anleger zum Long-Einstieg nutzen können. Aktuell notiert EUR|CHF bei 1,028. Bis zum Jahresende erwarten wir eine weitere Aufwertung des Euro zum Franken. Leitzinserhöhungen der SNB erwarten wir erst ab 2023 - dann dreht sich die Perspektive. Anleger mit einem längeren strategischen Blick sitzen die derzeitige CHF-Schwäche aus (FD vom 06.05.2022). Als sicherer Hafen zum strukturell maroden Euro bleibt der Franken eine gute Wahl.
USD|CHF hat wie von FUCHS-Devisen prognostiziert die Parität angelaufen (FD vom 29.04.2022). An dieser psychologisch bedeutsamen Marke folgte auch prompt der Rückprall auf aktuell 0,98. Vorerst bleibt der Franken aber weiter unter Druck. Denn die Dollaraufwertung kommt der SNB entgegen. Ein starker Dollar ist förderliche für den Absatz der Schweizer Exportunternehmen, allen voran der Pharma-Branche und der Luxus- und Uhren-Branche. An ein zügiges Überschreiten der Parität glaubt FUCHS-Devisen nicht. Dafür dürfte der Kursdeckel zu schwer sein. Das Aufwertungspotenzial liegt aber weiter beim Dollar und nicht beim Franken.