Frühere Straffung möglich
EZB öffnet Tür zum Tapering ebenfalls
Auf der anderen Seite betonte EZB-Chefin Christine Lagarde auffällig oft die "Inflationsrisiken". Diese gehen z. B. von Engpässen in der Lieferkette, den Rohstoffpreisen und einer hohen Nachfrage der Verbraucher aus. Das schließe auch das Risiko von Zweitrundeneffekten (Stichwort Lohn-Preis-Spirale) nicht aus.
Euro ohne Unterstützung
Dem Euro stärkt die Aussage der EZB den Rücken – allerdings nur gegenüber dem Dollar. Gegen den Dollar pendelt sich der Euro gerade um 1,18 EUR|USD ziemlich exakt in der Mitte unserer prognostizierten Range für die kommenden drei Monate ein (FD vom 3.9.).
Erstaunlich ist die Schwäche des Euro gegenüber dem Pfund. Die Gemeinschaftswährung fiel nach dem EZB-Entscheid senkrecht auf 0,8530 EU|GBP. Dort ist die Währung aber nach wie vor gut unterstützt und ist mit Blick auf die kommenden drei Monate ein Kauf.Franken dreht wieder auf
Ähnlich abrupt ist die Wende im Franken. Hier hat der Euro bei 1,09 EUR|CHF nach unten abgedreht. Die Forexhändler kalkulieren gegenüber der Währung der Eidgenossen aufgrund der EZB-Politik doch wieder eine innere Schwächung. Der Franken dürfte damit nun am oberen Ende des Kanals wieder seinen Aufwärtstrend aufnehmen. Daher bieten sich Shorts bei EUR|CHF mit Kursziel 1,07 EUR|CHF an. Fazit: Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die EZB (wie von uns erwartet) eher agieren wird. Allerdings wird sie diesen Schritt lange hinauszögern. Gegen Ende des Jahres wird lediglich das PEPP-Programm wie geplant marginal reduziert. Das schwächt den Euro zunächst gegenüber Save-haven-Währungen.