Für das Pfund geht es in die heiße Phase
Das Pfund steht voll im Bann des Brexit-Pokers. Da geht es jetzt um die Frage, was passiert, wenn zum Treffen der Regierungschefs am 17./18. Oktober kein Vertrag auf dem Tisch liegt. Findet Premier Boris Johnson noch ein Schlupfloch im Gesetz, dass ihn dann zwingt eine Verlängerung zu beantragen?
Sicher ist schon jetzt: Es wird bis dahin keinen fertig ausgehandelten Vertrag geben. Nur den von Ex-Premier Theresa May, der dreimal im Parlament gescheitert ist. Auffällig ist, dass keiner der traditionellen UK-Verbündeten innerhalb der EU, namentlich Niederländer und Skandinavier, sich für weitere Zugeständnisse an die Briten einsetzen. Offenbar ist auch diesen der Schutz des Binnenmarktes wichtiger als gute Beziehungen zu UK.
In jedem Fall zeigt sich, dass das Johnson-Kabinett lediglich auf einen halbwegs funktionierenden Handel mit Endprodukten setzt. Eine weitergehende Integration ist nicht gewollt. Damit wird London vor allem die UK-Industrie weiter schwächen, die auf eine enge Integration in die EU angelegt ist. Gemessen an diesen Unwägbarkeiten ist die jüngste Pfundstärke übertrieben.
Fazit: Alle Pfund-Engagements sind derzeit hochriskant! Engagieren sollte man sich allenfalls mit verschmerzbarem „Spielgeld". Ansonsten das Pfund meiden.