GBP|USD: Cable wird bald gestrafft
Das Britische Pfund rückt bei den Forex-Händlern in den Fokus. Denn wenn die US-Notenbank nach unten überrascht, dann wird das Pfund nach oben überraschen. Dem Pfund könnte sogar die Trendwende gegenüber dem US-Dollar gelingen. Dafür gibt es einige Anzeichen. Einen wichtigen Anhaltspunkt liefern die Anleihemärkte.
Bahnt sich ein Scheitern des soft landings der Konjunktur in den USA an, dann wird das die Währungsmärkte erheblich beeinflussen. Denn noch rätseln die Forex-Händler über die weitere Gangart der US-Notenbank. Die Geldhüter selbst wissen ebenfalls noch nicht, welchen Pfad sie einschlagen. Statements lokaler Notenbank-Gouverneure deuten aber darauf hin, dass die Fed "alles tun" wird, um ein Abgleiten in Rezession oder gar Deflation zu verhindern. Das Statement nach dem Zinsentscheid in der nächsten Woche wird eine weitere Indikation dafür liefern.
Wir sehen daher eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Fed im Laufe der nächsten Monate mit aggressiven Zinsschritten nach unten überraschen könnte. Dieses Szenario antizipieren die Märkte aus unserer Sicht noch nicht. Dabei unterschätzen sie das Risiko, dass die Fed eine harte Landung hinlegt. Die Historie spricht aber eher für genau dieses Szenario.
Überrascht die Fed nach unten, wird das Pfund nach oben überraschen
Steuert die Fed bis zum Jahresende stärke nach unten, wird das den Euro anheben. Daneben dürften aber vor allem das Pfund in Bewegung kommen. Darauf können Anleger jetzt schon spekulieren. Das Pfund ist gegenüber dem USD schon lange im Rückwärtsgang. Hier deutet sich jetzt ein Trendwechsel an. Der Zinsvorsprung des Greenback und die besseren Konjunkturaussichten haben den Dollar hochgezogen. Genau das ändert sich gerade.
Das Pfund könnte nun den Boden in seiner Abwärtsbewegung erreicht haben. Trüben sich die US-Konjunkturzahlen weiter ein, wird das Cable wieder gestrafft. Auf der Anleiheseite hat sich das Blatt schon gewendet. Während die US-Renditen steil auf 3,5% gefallen sind, notieren die Renditen der UK-Guilts bei 3,78%. Der Dollar verliert bereits Momentum und tut sich bei 1,33 GBP|USD schwer, weiter nach oben zu steigen. Verfestigt sich das Szenario, hat GBP Luft, bis 1,27 GBP|USD zu steigen.
Fazit: Anleger, die dem Szenario folgen, können sich bereits Long im Pfund positionieren. Auch britische Aktien und Anleihen sind interessant und bieten einen doppelten Rendite-Hebel.