Geldgeber ziehen sich zurück
Die Korruptionspraktiken in Südafrika ziehen Kreise. Geldgeber ziehen sich aus Staatsunternehmen zurück. Die Kreise der Affäre um Staatspräsident Jacob Zuma ziehen sich immer weiter.
Erstmals weigern sich Geldgeber, Südafrikas Staatsunternehmen weiter zu finanzieren. Hintergrund sind die Machenschaften im Umkreis von Südafrikas Präsidenten Jacob Zuma. Die Finanziers verkünden ihre Entscheidung auch öffentlich. Den Anfang machte die auf Festzinsanlagen spezialisierte südafrikanische Investmentgesellschaft Futuregrowth. Sie verwaltet rund 170 Mrd. Rand (11,2 Mrd. Euro) Anlegervermögen. Die Gesellschaft verabschiedete sich wegen der unzulänglichen Führung und Kontrolle der Unternehmen aus einer kurzfristigen Finanzierung über 1,8 Mrd. Rand. Mittlerweile hat sich die dänische Jyske Bank diesem Schritt mit öffentlicher Bekanntmachung angeschlossen. Das ist ein direkter Affront gegen Präsident Zuma. Dieser hatte unmittelbar zuvor Finanzminister Pravin Gordhan die Aufsicht über die Staatsunternehmen entzogen und einem Kabinettsausschuss unter seiner Leitung zugewiesen. Dieser Schritt ist ein Schachzug im Kampf um die Kontrolle der Staatsunternehmen. Zuma vergibt die Leitungspositionen in diesen Unternehmen wie Lehen oder Pfründe an politische und persönliche Getreue. Das beinhaltet auch die stillschweigende Duldung persönlicher Bereicherung.
Fazit: Der Rand wird bereits in Mitleidenschaft gezogen. Er dürfte weiter schwach bleiben.