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Wilde Dollar-Spekulationen

Gibt es doch bald Negativzinsen?

Der tiefe Absturz der US-Wirtschaft übt großen Druck auf die Fed aus. Copyright: Picture Alliance
Donald Trump strategisches Handeln zu unterstellen, ist regelmäßig gewagt. Das gilt auch für den Umgang mit Corona. Doch gerade deshalb muss sich die US-Notenbank Fed warm anziehen. Und mit ihr muss sich der Dollar rüsten.

Der für viele Marktteilnehmer offenbar unerwartet tiefe Absturz der US-Wirtschaft übt großen Druck auf die Notenbank aus. Die Fed soll ihre Politik so weit wie möglich lockern, um der Wirtschaft maximale Impulse zu geben.

Damit steht die Möglichkeit negativer Zinsen im Raum. Sie wird jedoch von den FORM-Mitgliedern abgelehnt. Fed-Chef Jerome Powell war in diesem Punkt sehr deutlich. Dennoch bleibt abzuwarten, ob diese Ablehnung Bestand hat. Denn der um seine Wiederwahl kämpfende Donald Trump braucht den wirtschaftlichen Erfolg um jeden Preis. Die in kürzester Zeit auf historische Höchstwerte gestiegenen Arbeitslosigkeit mit weit über 30 Mio. Jobsuchern und einer Quote von fast 15% machen seine Wahlkampfstrategie, die auf wirtschaftliche Erfolge aufbaute, zu Makulatur. Die haben sich jetzt vollständig verflüchtigt.

Inflation nahe der Nulllinie

Die USA stecken tief in einer Rezession. Das belegt der Absturz des Einkaufsmanager-Index auf jetzt noch 27 Punkte. Der Druck aus dem Weißen Haus auf die Währungshüter wird sehr groß werden. Zumal Trumps Rolle bei der Bewältigung der Epidemie immer fraglicher wird. So deuten von der Agentur Reuters publizierte Zahlen zu den Einzelstaaten darauf hin, dass in Wisconsin der bereits erreichte Abwärtstrend bei den Infektionen abgerissen is. Wisconsin war der Ausgangspunkt der von Trump befeuerten Proteste gegen den „Lockdown“. Die Zahlen ziehen im Gefolge der genau genommen illegalen Demonstrationen offenbar wieder an.

Unabhängig davon übt auch die Entwicklung der Inflationsrate starken Handlungsdruck aus. Sie ging von komfortablen 2,5% im Januar zunächst schrittweise zurück. Zuletzt lag sie per April mit 0,3% gefährlich nahe an die Nulllinie und damit der Grenze zur Deflation. Ob es nun zu negativen Zinsen kommt oder nicht – in jedem Fall wird der Zinsvorsprung für den Dollar deutlich schrumpfen. Damit entfällt ein zentrales Argument zugunsten des Dollars. Er bleibt aber als sicherer Hafen gesucht.

Fazit: Die Stärke des Greenback lässt nach. Euro-Dollar dürften auf dem aktuellen Niveau seitwärts gehen.

Empfehlung: Dollar halten, aber nicht mehr kaufen.

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