Globaler Zinszug nach oben
Einige Notenbanken handeln entgegengesetzt
Es gibt nur wenige Notenbanken die sich nicht in die Riege der Leitzinserhöhungen einordnen. China hat am Dienstag (20.09.) seinen Leitzinssatz unverändert bei 3,65% gelassen. Damit bestätigt sich die Prognose von FUCHS-Devisen (FD vom 19.08.2022). Auch Japan hält an seiner Niedrigzinspolitik unverändert fest. Brasiliens Notenbank hat nach zwölf Erhöhungen ebenfalls seinen Kurs beibehalten, gleiches gilt für Ägypten.
Zwei Länder stechen gänzlich heraus. Die Türkei hat ihren Leitzins von 13% auf 12% abgesenkt - und das ungeachtet einer immer weiter steigenden Inflation. Die hat inzwischen eine Rate von über 80% p.a. erreicht. Auch die russische Notenbank senkt ihre Zinsen, um sich so gegen die Rezession zu stemmen. Um -0,50 Prozentpunkte ging es jüngst auf 7,50% hinunter.
Notenbank-Handeln und Konjunktur entkoppeln sich
Interessant an dem Bild: Konjunkturentwicklung und Notenbank-Handeln entkoppeln sich zunehmend. Anleger können nicht allein aufgrund straffender Zentralbanken von stärker werdenden Währungen ausgehen. Oder aufgrund von sinkenden Zinsen auf gesunde Volkswirtschaften schließen (z.B. Türkei oder Russland). Die Steuerungskraft der Notenbanken ist weitgehend erodiert. Das wird ihr Vertrauen noch über Jahre schädigen.