Härtere Belastungen für den Dollar
Die US-Zinssteigerungen nagen an den Aktien- und Immobilienpreisen. Erst diese Woche wurde gemeldet, dass die Zahl der Hausverkäufe gegenüber dem Vormonat um 8,9% zurückgegangen ist. Entwickelt sich nun auch absehbar die US-Konjunktur für 2019 nicht mehr so überschäumend wie derzeit noch und gehen die Aktiengewinne zurück, wird das Börsenumfeld richtig riskant. Starke Kurseinbrüche könnten bei der massiv konsumgetriebenen US-Wirtschaft eine Rezession auslösen. Es droht eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale – und genau die will die Fed mit ihrer geldpolitischen Ausrichtung, die verstärkt die Finanzmärkte einbezieht, verhindern (siehe Artikel).
Der Rückenwind für den Dollar wird darum nachlassen. Unsere Prognose zum Dreh gegen den Euro im ersten/zweiten Quartal behalten wir bei. Dann rückt das Ende der US-Zinserhöhungen näher.
Heikel kann es für die USA bei den langfristigen Zinsen werden. Kühlt sich die Konjunktur ab, dürfte das den Anstieg bremsen. Jedoch: Die steigende US-Verschuldung in Kombination mit einer verstärkten Zurückhaltung Chinas bei Bond-Käufen verursacht Aufwärtsdruck. Das kann sich schon in Richtung Jahresmitte in unerwartet kräftigen, von der US-Nachfrageseite her getriebenen Zinssprüngen zeigen.
Europa | Euro
Der Euro bleibt weiter fest im Bann der Politik. Brexit und der Defizitstreit mit Italien sorgen für anhaltende Unsicherheit. Beides sind Risikofaktoren, die einerseits einen erheblichen, andererseits einen wenig kalkulierbaren Einfluss auf die Gemeinschaftswährung haben (können). Lediglich die Rolle der EZB ist klar: Sie lässt die Zinsen bei null. Das beschränkt das Aufwärtspotenzial für den Euro kurzfristig. Die Anleihenkäufe werden allmählich auslaufen. Ziel ist immer noch Ende 2018. Die Spreizung der Anleihenspreads der Länder wird damit zunehmen. Deutschland als Stabilitätshort verzeichnet weiter – Nachfrage getrieben – sinkende Zinsen am langen Ende.
Gegen das Pfund läuft der Euro inzwischen aber seitwärts. Die Interpretation fällt nicht leicht. Dass die Märkte mit dem Einlenken des britischen Unterhauses und einem Deal in letzter Minute rechnen, lässt sich daraus nicht ohne Weiteres ableiten. Eher völlige Orientierungslosigkeit. Insofern sind heftige Bewegungen nach der Abstimmung am 11.12. möglich.
Asien | Japan
Da der Dollar seine Aufwertungsperspektive allmählich verliert und der Euro keine hat, rücken Yen und auch Franken wieder in unseren Fokus. Die Währung der Eidgenossen wird bei einer Zuspitzung der politischen Krisen stärker gefragt sein. Allerdings bremst auf der Gegenseite die rückläufige Konjunktur unsere Erwartungen. Der Yen wiederum ist die Sicherheitswährung in Asien. Er hat auf der Zinsseite die gleiche Ausgangslage wie der Euro (Nullzins), aber weniger politisch brisante Bremsmasse und eine stabile Konjunkturerwartung.
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FUCHS DEVISEN Wechselkurs- und Zinsprognose auf 12 Monate |
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Kurs Vorjahr |
Kurs aktuell |
4. Quartal 2018 |
1. Quartal 2018 |
2. Quartal 2019 |
3. Quartal 2019 |
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Hinweis: Diese Tabelle gibt die Meinung der Redaktion zur Zins- und Wechselkursentwicklung wichtiger Währungen wieder. Sie dient ausschließlich zur Orientierung und ist nicht als Handlungsaufforderung zu sehen. Insbesondere Wechselkursprognosen unterliegen einer hohen Unsicherheit. Alle Angaben ohne Gewähr. |
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€ |
USD |
1,119 |
1,13 |
1,10 – 1,20 |
1,05 – 1,15 |
1,05 - 1,17 |
1,10 – 1,20 |
CHF |
1,097 |
1,13 |
1,12 – 1,15 |
1,10 – 1,15 |
1,08 – 1,17 |
1,10 – 1,27 |
|
GBP |
0,843 |
0,89 |
0,87 - 0,91 |
0,88 – 0,93 |
0,87 – 0,93 |
0,90 – 0,99 |
|
JPY |
115,800 |
129 |
125 -133 |
125-130 |
117 - 124 |
120 - 128 |
|
3-Monats Geld |
-0,300 |
-0,32 |
-0,50 |
-0,40 |
-0,30 – 0,00 |
-0,20 – 0,00 |
|
10-Jährige Bund |
-0,310 |
0,32 |
0,30 – 0,50 |
0,30 – 0,70 |
0,40 – 0,70 |
0,50 – 0,80 |
|
$ |
JPY |
103,500 |
113 |
110 - 115 |
110 -120 |
105 - 120 |
100 - 112 |
3-Monats Geld |
0,840 |
2,35 |
2,20-2,30 |
2,25 – 2,50 |
2,50 – 2,75 |
2,50 – 2,75 |
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10-Jährige Treasuries |
1,570 |
3,05 |
2,75 – 3,40 |
2,95 – 3,50 |
3,10 – 3,70 |
3,10 – 3,70 |
Fazit: Wir passen die Zinserwartung für die 10-Jährigen Treasuries nach unten an und erweitern unsere Bandbreiten für EUR|USD im 2. und 3. Quartal.