Heiße Spekulation auf Powell-Rede
Beim Dollar herrscht Anspannung auf den Märkten. Zwar sind sich die Beobachter einig: Die Rede von Fed-Chef Jerome Powell in Jackson Hole heute um 16 Uhr unserer Zeit wird keine Neuigkeiten bringen. Erwartet wird, dass Powell die soliden Erholung des US-Arbeitsmarktes ebenso festhält, wie eine Inflationsrate, die weit über dem längerfristigen Ziel der Fed von 2% liegt.
Zuversichtlicher Wirtschaftsausblick
Der Wirtschaftsausblick dürfte optimistisch ausfallen, aber nicht von den bisherigen Fed-Prognosen abweichen. Zugleich wird er auf das Corona-Infektionsgeschehen hinweisen. Die Delta-Variante breitet sich in den USA (wie aber beispielsweise auch im weitgehend „durchgeimpften“ Israel) aus. Das könnte die Wirtschaft vorübergehend dämpfen.
Bisher aber sind die Daten sehr robust. Gebrauchsgüter gingen im Juli „gut weg“; der Auftragseingang war nicht überschäumend, aber stabil. Die Kfz- Bestellungen zeigten positive Vorzeichen.
Überraschung (?)
Überraschungen sind dennoch heute möglich. So könnte die Fed tun, was alle Marktteilnehmer fordern, aber niemand schon heute erwartet: Sie könnte den Zeitplan für die Drosselung der Neuankäufe von Vermögenswerten zumindest andeuten oder skizzieren. Das würde zu Bewegung beim Dollar führen. Die Fed hält über 5,3 Billionen US-Dollar in Staatsanleihen und 2,2 Billionen US-Dollar in MBS (forderungsbesicherte Wertpapiere).
Fazit: Eingepreist ist inzwischen, dass die Fed früher damit beginnt als es bisher offizielle Linie ist, also schon gegen Jahresende. Sollte Powell andeuten, dass die Fed auf jeden Fall zögert, wird das den Dollar schwächen. Ein schneller Hüpfer in Richtung 1,19 ist denkbar.
Empfehlung: Bestenfalls eine kleine "Portion" auf eine heiße Euro-Dollar-Spekulation setzen.