Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2044
Russlands Rohstoffsektor mit Problemem

Heißes Schnäppchen

Flaggen von Lukoil. Copyright: Pixabay
Die russischen Ölfirmen haben Verluste eingefahren. Die Rubelschwäche setzt ihren Bilanzen zu. Die US-Sanktionen verschärfen das Problem.

Die jüngsten Quartalsabschlüsse von Lukoil und Gazprom, der beiden wichtigsten russischen Firmen im Öl- und Gasgeschäft, haben beachtliche Verluste ausgewiesen. In beiden Fälle wurden die gleichen Gründe vorgetragen: Die schwachen Preise für Öl und Gas, die milde Witterung und die im Zuge der Corona-Krise gesunkene Nachfrage. 

Hinter den Verlusten steht aber vor allem die Rubel-Schwäche. Vor allem Gazprom hätte trotz dieser Probleme immer noch einen Gewinn ausgewiesen. Erst der Effekt des schwachen Rubels hat dann zu den roten Zahlen geführt. Die Lukoil-Spitze argumentierte bei der Vorstellung der Zahlen ähnlich. Auch Lukoil betonte den Einfluss des schwachen Rubel. 

Der Anleihenmarkt sieht Risiken

Genau das ist bedenklich. Denn eine Rubelschwäche sollte Exporteuren wie Gazprom und Lukoil Vorteile bringen. Eine Belastung für den Gewinn entsteht nur bei Schulden in westlichen Währungen in nennenswerter Höhe. Das ist allerdings bei beiden Unternehmen durch eine Reihe von Anleihen auf Dollar, Euro und Franken der Fall. Hier wird die Rubelschwäche zur Aufwertung der Schulden im Verhältnis zu den Aktiva. Dieser Effekt dürfte maßgeblich sein für die genannten Verluste, die der Gazprom-Vorstand als bloßen Buchverlust betrachtet. 

Die Anleihemärkte sehen das nicht ganz so locker. Die rund 4,5 Jahre laufende auf Euro lautende Anleihe von Gazprom (XS 090 694 952 3) rentiert aktuell mit rund 2,4%. Anleihen Griechenlands mit gleicher Laufzeit halten die Investoren schon mit 0,75% im Depot und Bundespapiere derzeit bei minus 0,55%. Gazprom gilt demzufolge am Anleihemarkt als "junk". Bei den ausschließlich auf Dollar lautenden Lukoil-Anleihen sieht es nicht besser aus. Wir haben allein unter den hierzulande aktiv gehandelten Papieren acht Anleihen mit einem Gesamtvolumen von rund 6 Mrd. Dollar gefunden, die innerhalb der nächsten 24 Monate fällig werden – ohne Aussicht auf die Refinanzierung durch westliche Banken, die US-Sanktionen fürchten müssen. Das ist auch für die russischen Energieriesen kein Betrag, der ohne weiteres aus dem laufenden Geschäft heraus bezahlt werden kann. 

Fazit: Spekulative Naturen können hier auf die Zahlungsfähigkeit Russlands wetten und dieses Rendite-Schnäppchen ins Depot nehmen.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Mehr Innovationen mit Patenten und Lizenzen aus dem Ausland

Wissensimport für mehr Neuentwicklungen

Wissensimporte aus dem Ausland verschaffen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Das zeigt eine Studie des ZEW. Unternehmen, die Wissen importieren, sind insgesamt innovativer und oft erfolgreicher.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde Sutor Bank GmbH

Sutor Bank enttäuscht nicht nur bei digitalen Dienstleistungen

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Ein Foto des Anlageausschusses der Sutor Bank im Anlagevorschlag zeigt sieben Männer mittleren Alters – und keine einzige Frau. Warum die Expertise von Frauen bei den Hamburgern nicht stärker gefragt ist, wüsste man gerne. Vielleicht wirken hier die hanseatischen Tugenden nach, die ja historisch betrachtet in der Regel mit männlichen Kaufleuten verbunden sind. Zeitgemäß ist das nicht.
  • Warum Deutschland an Attraktivität für internationale Führungskräfte verliert

Fachkräfte suchen Sicherheit

Fuchsbriefe-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag Fuchsbriefe
Erneut erschütterte ein islamistisch motivierter Messermord die Republik. Er fand am Wochenende im weltoffenen Westen der Republik statt, ausgerechnet auf einem "Festival der Vielfalt". Wer glaubt, dass sich ausländische Fachkräfte von dieser "Willkommenskultur" und ihren Folgen eingeladen fühlen in Deutschland zu arbeiten, ist schief gewickelt, schreibt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber in seinem heutigen Standpunkt.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Großanleger investieren Milliarden

Großanleger nutzen Bitcoin-Flaute

Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) oder Solana (SOL) bleiben im September unter Druck. Eine Trendwende nach oben ist noch nicht in Sicht. Großanleger nutzen die gedrückten Preise aber schon für Nachkäufe. Privatanleger können sich daran orientieren.
  • Fuchs plus
  • Zinssätze im freien Fall: Was Investoren bis 2050 erwartet

Anleihen: Vom sicheren Hafen zum renditelosen Risiko

Die Allianz, einer der größten Versicherer weltweit, wagt einen Ausblick auf die Zinsmärkte bis 2050 vor dem Hintergrund des „Klimawandels“. Für Investoren, vor allem für solche, die kalkulierbare Zinserträge suchen, ergibt sich ein ungemütliches Szenario.
  • Fuchs plus
  • Pfund bekommt Schub gegenüber dem US-Dollar

GBP|USD: Cable wird bald gestrafft

Das Britische Pfund rückt bei den Forex-Händlern in den Fokus. Denn wenn die US-Notenbank nach unten überrascht, dann wird das Pfund nach oben überraschen. Dem Pfund könnte sogar die Trendwende gegenüber dem US-Dollar gelingen. Dafür gibt es einige Anzeichen. Einen wichtigen Anhaltspunkt liefern die Anleihemärkte.
Zum Seitenanfang