Im Erholungsmodus
Die Wirtschaft in Japan kommt wieder in Tritt. Wird die Notenbank darum nun ihre Politik ändern? Danach sieht es auch nach dem Amtsantritt des neuen Premiers Yoshihida Suga nicht aus.
In Japan tritt der neue Premier Yoshihide Suga sein Amt an. Das wird - so die einhellige Einschätzung von Beobachtern - keinen Einfluss auf die Politik der japanischen Notenbank haben. Die Geldhüter der Bank of Japan (BoJ) werden weiter ihren expansiven Kurs fahren. Zwar haben die Währungshüter auf ihrer jüngsten Sitzung die Wirtschaftsprognose für Nippon leicht verbessert. Einschränkungen der üppigen Geldversorgung stehen aber noch lange nicht auf dem Plan. Zuletzt wurde sogar noch über weitere Stimuli debattiert. Diese sind angesichts der aktuellen Daten aber ebenfalls vom Tisch.
Daten zeigen nach oben
Die japanischen Wirtschaftsdaten zeigen derzeit allesamt nach oben. Die Leistungsbilanz ist auf 2.103 Mrd. JPY gestiegen. Das übersteigt die Prognose um 20 Mrd. JPY. Im Juni lag die Leistungsbilanz noch bei 167 Mio. JPY. Die Handelsbilanz ist von 137,30 JPY im April auf aktuell 413 MRD JPY gestiegen. Der Führende Wirtschaftsindex des Cabinet Office - ein Konjunkturindikator der aus 12 Indizes wie Kontobestandskennzahlen, Maschinenaufträgen, Aktienkursen und anderen Wirtschaftsindikatoren besteht - ist von 86,90 auf 88,80 gestiegen. Auch das zeigt: Die Wirtschaft kommt, auch gezogen von China, wieder in Tritt.
Diese Entwicklungen stärkt den japanischen Yen. Die positiven Wirtschaftsdaten stützen ihn fundamental. Gegen den Yen spricht, dass der wichtigste asiatische Währungsfluchthafen im Zuge der globalen Konjunkturstabilisierung von einigen Anlegern allmählich wieder verlassen wird.
Fazit: Unter dem Strich geht es mit EUR|JPY seitwärts - mit leichten Größenvorteilen für den Euro. Da auch die Anleihenseite in Nippon wenig aussichtsreich ist, bieten sich für indirekte Yen-Spekulationen am ehesten Aktien an.