Im Handelskrieg ist keine schnelle Lösung in Sicht
US-Präsident Donald Trump heizt den Konflikt mit China weiter an. Die zusätzlichen Zölle haben auch den Finanzmärkten einen Dämpfer verpasst. Diese hatten eigentlich – nach entsprechenden Hinweisen im Vorfeld – eine schnelle Einigung erwartet. Das dürfte jetzt nicht mehr so einfach sein.
Trump zeigt, dass er nicht an einer Lösung der Probleme interessiert ist. Sonst würde er nicht die Eskalations-Strategie nach dem Muster „fange Streit an und gewinne ihn" fahren. Er ist an der Bestätigung der vermeintlichen US-Vormachtstellung interessiert. Genau das wird die chinesische Seite nie zugestehen könnte.
Eine Politik „make China Great again" gehört gewissermaßen zur DNA der chinesischen Führung seit 1947. Die Erinnerung an die Zeit der kolonialen Abhängigkeit, etwa durch das von Europäern (mit den USA im Schlepptau) militärisch durchgesetzte Recht, Rauschgift in China zu verkaufen, wird bewusst wach gehalten. Kein chinesischer Führer wird es sich daher leisten (können), gegenüber den USA auch nur den Anschein von Schwäche zu zeigen.
Fazit: Solange die USA keine echten Kompromiss-Angebote machen, wird der Streit weitergehen. Das wiederum wird vor allem den Yuan und den Euro belasten. Dollar und Yen werden (unerwünscht) gestärkt.