Impf-Desaster schwächt den Euro
Das ist das Schöne an gebilden wie der EU – zumindest aus politischer Sicht: Einerseits verderben viele Köche immer wieder den Brei. Andererseits ist selten ein wirklich Schuldiger auszumachen. Das Impf-Desaster, das auch dem Euro gerade gehörig zusetzt, haben neben Ursula von der Leyen als Kommisionschefin am Ende alle Staats- und Regierungschefs zu verantworten.
Die Banken bleiben optimistisch. Sie erwarten zumindest im 3. Quartal wieder einen kräftigen Aufschwung im Euroraum und eine nachlassende Konjunktur im Dollarraum. Die Märkte werden schon bald sichtbar machen, woran sie eher glauben.
Das Pfund ist ein Impf-Profiteur
Wie bedeutsam der Faktor Zeit beim Impfen ist, zeigt der Pfund-Kurs. Die britische Währung profitiert kräftig, obwohl die Gesamtaussichten für UK reichlich mau sind.
USD: Auch wenn eigentlich eine Gegenbewegung ansteht, ist sie technisch nicht zu sehen. 1,19 könnten auf Wochensicht unterschritten werden. Die Wette ist aber heiß.
Verkaufen. 1,18 – 1,21
Aktuell: 1,1965
JPY: Der Yen hat sich bei 126 zum Euro eingenistet. Er ist auch auf Wochensicht ein Nesthocker.
Halten. 124 – 128
Aktuell: 126,23
GPB: In der Nacht lief das Pfund unter 0,88 und es entwickelt weitere Ambitionen angesichts der "Impfstärke" in UK und der parallelen Euroschwäche. Bei 0,87 liegt aber ein schwerer Deckel.
Verkaufen. 0,87 – 0,89
Aktuell: 0,8744
CHF: Noch schwächer als der Euro zeigt sich der Franken. Er bleibt in der Bandbreite, tendiert aber Richtung 1,09.
Halten. 1,07 – 1,09
Aktuell: 1,0813
PLZ: Der Zloty bleibt ein schwankungsanfälliger Kandidat. Der plötzliche Ausbruch wird aber gerade eingefangen.
Halten. 4,45 – 4,55
Aktuell: 4,5009
CAD: Der Loonie stößt ans untere Band. Viel Raum hat er nicht mehr.
Halten. 1,52 – 1,56
Aktuell: 1,5334
AUD: Die Euro(impf)schwäche stärkt auch den Aussi. Dennoch hält das Band.
Halten. 1,55 – 1,60
Aktuell: 1,5739
Fazit: Die Euroschwäche ist hausgemacht. Am Herd steht die Brüsseler Kommission.