Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1512
Einschränkungen im Kapitalverkehr wahrscheinlich

In Russland droht die nächste Bankenkrise

Die russischen Banken stecken in einem mehrfachen Dilemma. Viele Unternehmenskredite sind uneinbringlich. Zugleich stellen Notenbank und Finanzministerium (unerfüllbare) Forderungen. Das wird auch ausländische Unternehmen mit Geschäften in Russland treffen.

Russland steuert erneut auf eine Bankenkrise zu ... mit Folgen auch für ausländische Firmen mit Russlandgeschäft. Im Durchschnitt sind 91% der gesamten Aktiva von staatlichen Banken mit hohen Risiken behaftet. Die amerikanischen und europäischen Sanktionen machen ihnen dringend benötigte Kapitalerhöhungen derzeit nahezu unmöglich.

Zwar macht die Zentralbank Druck. Sie verlangt, die risikobehafteten Ausleihungen mit Eigenkapital zu unterfüttern. Die elf wichtigsten Institute sollen 1% des risikobehafteten Kreditvolumens als Puffer gegen Verluste im Sinne von Basel III vorhalten.

Staatsunternehmen sollen Hälfte ihrer Gewinne abführen

Aber die Forderung steht in Konkurrenz zu einer weiteren des Finanzministeriums. Es will durchsetzen, dass alle Staatsunternehmen die Hälfte ihrer Gewinne an den Staat zur Finanzierung des Haushalts abführen müssen. Das passt nicht zusammen und stellt die meisten Banken vor eine unlösbare Aufgabe.

Diesmal könnte es erneut einige größere Banken treffen. Schon vor 10 Jahren landeten drei der 10 größten Banken im Staatsbesitz. Hunderte kleinerer Institute mussten im Zuge der damaligen Bankenkrise schließen.

Bedroht sind u.a. VTB und Gazprom-Bank. Dabei handelt sich um das zweit- und drittgrößte Institut in Russland nach der Sberbank. Beide bleiben hinter den Forderungen von Basel III zurück. Sie finanzieren vor allem staatliche russische Unternehmen, vornehmlich in der Industrie und im Energiebereich. Beide leiden stark unter der Ineffizienz vieler ihrer Kunden.

Basel III-Regelung ab Ende 2019

Sowohl die Zentralbank als auch das Finanzministerium schränken ihre Forderungen bereits ein. VTB muss die vorgeschriebene Basel III-Regelung erst ab Ende 2019 erfüllen. Zugleich muss die Bank nicht 50%, sondern nur 30% ihres Gewinns an das Finanzministerium abführen.

Inzwischen heißt es, für alle übrigen Banken soll es individuell ausgehandelte Quoten zur Gewinnabführung geben. Voraussichtlich nur die Sberbank muss die vollen 50% ihres Gewinnes dem Staat geben.

Finanzministerium und Zentralbank werden mit neuen Reglementierungen kontern. Ausländische Unternehmen in Russland müssen daher mit einigen Einschränkungen rechnen. Es drohen neue Vorschriften ... für den Zahlungsverkehr, laufende Konten, Festgelder.

Fazit:

Es besteht die Gefahr, dass widersprüchliche Anforderungen von Notenbank und Finanzministerium kommen.

Empfehlung:

Sprechen Sie mit Ihren Geschäftspartnern vor Ort über neue Vorschriften im Verkehr mit russischen Banken. Holen Sie deren Einschätzung ein, inwieweit diesen Vorschriften im Einzelnen Folge geleistet werden sollte.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Hot Stock der Woche

Evotec mit Kurseinbruch

Kursrückgang © Looker_Studio / stock.adobe.com
Kurseinbruch bei Evotec. Auslöser sind schlechte Zahlen, ein Chefwechsel und ein fehlender Ausblick auf 2024. FUCHS-Kapital klärt, was Anleger nun tun sollten.
  • Fuchs plus
  • Chart der Woche vom 25.04.24

Volkswagen an Dreifach-Unterstützung

Volkswagen © Sina Schuldt / dpa / picture alliance
Fundamental ist die Aktie von VW aussichtsreich. Nun kommt auch ein charttechnisch interessantes Kaufsignal dazu. Wer jetzt an der Dreifach-Unterstützung kauft, hat gute Chancen auf einen zügigen Kursgewinn.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 38

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Warum die Aktienrente zum Gamechanger werden könnte

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Die gesetzliche Rentenversicherung wird wieder mal reformiert. Das Umlagesystem soll durch eine Aktienrente stabilisiert werden. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 38. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Folgen die Aktienrente für das Rentensystem, aber auch für den Kapitalmarkt hat.
Zum Seitenanfang