Indien bekommt einen neuen Notenbankchef
Stühlerücken bei der indischen Notenbank. Der Rücktritt des Notenbank-Chefs Urjit Patel gab Regierungschef Narendra Modi eine willkommene Gelegenheit, mit Das Shaktikanta einen fügsameren Nachfolger zu installieren. Das war bislang Beamter im Finanzministerium. Sein wichtigstes Projekt war der über Nacht angesetzte Zwangsumtausch großer Teile des Bargeldbestandes mit dem Ziel Schwarzgeld aufzuspüren.
Der neue Notenbankchef favorisiert Zinssenkungen. Lokale Beobachter und Analysten erwarten daher, dass die RBI ihre bislang klare Priorität für die Inflationsbekämpfung lockern wird. Das ist ganz in Modis Sinne, der mit sinkender Popularität zu kämpfen hat. Er mit seiner Partei BJP gerade die Wahlen in vier Hochburgen im Nordosten Indiens verloren, der militante Hindu-Nationalismus zieht auch dort nicht mehr. Wenn Modi die Wahlen auf gesamtstaatlicher Ebene im kommenden Frühjahr überstehen will, müssen wirtschaftliche Erfolge her. Dabei wäre eine laxere Geldpolitik hilfreich.
Fazit: Die Das Amtsantritt geschwächte Stabilitätsorientierung der RBI belastet die Rupie und sorgt für zusätzliche Volatilität der indischen Märkte. Die indischen Festverzinslichen werden weniger attraktiv, hier sollte eher zu Aktien gegriffen werden.